Isolierender Sprachbau
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Ein isolierender Sprachbau ist in der Sprachtypologie von Wilhelm von Humboldt und August Wilhelm Schlegel ein Sprachbau, in der die grammatische Funktion eines Begriffes durch dessen Position innerhalb eines Satzes deutlich gemacht wird, wodurch die Satzstellung zum zentralen Element wird. Man spricht hierbei von isolierenden Sprachen. Im Gegensatz dazu stehen die synthetischen und polysynthetischen Sprachen, in denen verschiedene Informationen einzelnen Wörtern durch Flexion inkorporiert werden.
Sprachen mit einem isolierenden Sprachbau werden auch als isolierende Sprachen bezeichnet. Unbedingt zu unterscheiden ist dieser Begriff von den isolierten Sprachen, ein Begriff für Sprachen, bei denen keine verwandte Sprache bekannt ist.
Die chinesische Sprache ist ein häufig genanntes Beispiel für isolierenden Sprachbau. Das Englische entwickelte sich im Laufe der Zeit immer mehr zu einer isolierenden Sprache.
"The dog eats the fish" "Der Hund frisst den Fisch"
Man beachte die völlige Bedeutungsänderung, wenn man im Englischen die beiden Nomen in ihrer Satzstellung vertauscht, und die nur geringe Sinnverschiebung im Deutschen:
"The fish eats the dog" - "Der Fisch frisst den Hund"
"Den Fisch frisst der Hund"
Im Englischen legt die Position im Satz offensichtlich fest, welches Nomen Subjekt und welches Objekt ist, während es im Deutschen nur zu einer Verschiebung der Betonung kommt, da hier das Subjekt-Objekt-Verhältnis durch die Flexion des Artikels und Endungen verdeutlicht wird. Lediglich in den Pronomen haben sich noch Reste der alten englischen Flexion bewahrt.