Jab (Boxen)
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Ein Jab [ˈdʒæb] ist beim Boxen eine abrupt geschlagene Gerade mit der Führhand.
Er ist das Gegenstück zu den sogenannten "Powerpunches" , dem Uppercut (Aufwärtshaken) , dem Cross, der Gerade mit der Schlaghand und dem Seitwärtshaken.
Er ist praktisch nie der stärkste Schlag im Arsenal eines Boxers, weil der Körper nicht in den Schlag hineingeht und die Kraft vor allem aus dem Trizeps kommt. Man sieht es nur ganz ganz selten und nur bei Boxern mit Glaskinn, dass sie nach einem einzelnen Jab zu Boden gehen, der Jabber kann allerdings Gegner mit Dauerbeschuss zermürben.
Die Compubox, ein rechnergestütztes Zählsystem für die einzelnen Schläge, unterscheidet denn auch zwischen Jabs und Power Punches.
Man nutzt sie bei verschiedenen Gelegenheiten manchmal einfach nur um die "Luftlinie" zum Gegner zu beherrschen und dafür zu sorgen dass er nicht in die Halbdistanz herankommt.
Am bedeutendsten ist der Schlag aber zur Vorbereitung eines anderen (harten) Schlages, so halten besonders Boxer mit großer Reichweite ihre Gegner damit in Schach und bearbeiten ihre Deckung, um dann unvermittelt mit einem oder mehreren Powerpunches zuzuschlagen.
Der Schlag hat zumeist den Kopf oder das Gesicht zum Ziel, es gibt aber auch Jabs auf den Bauch.
Einige der besten Jabber in der Boxgeschichte waren wohl Sonny Liston, Larry Holmes, Muhammad Ali, Hector Camacho Sr. und Sugar Ray Leonard. Holmes' Jab wurde oft als "der beste unter den Schwergewichten" bezeichnet, während Muhammad Alis für seine Geschwindigkeit bekannt war. Auch Henry Maske und Dariusz Michalczewski hatten gute Jabs.
In der heutigen Zeit gilt der Jab von Wladimir Klitschko als besonders wirkungsvoll.