Johann Georg Stein
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Johann Georg Stein (getauft 18. Juli 1712 in Berlstedt; † 16. November 1785 in Lüneburg), genannt "der Ältere", war ein deutscher Orgelbauer.
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[Bearbeiten] Leben und Werk
Johann Georg Stein (nicht zu verwechseln mit dem Augsburger Instrumentenbauer gleichen Namens) war Sohn des Zimmermanns Daniel Stein und dessen Frau Anna Elisabeth, geb. Schröder. Der Geburtsort Berlstedt war im frühen 18.Jahrhundert eine Hochburg des Orgelbauhandwerks in Thüringen. Daher lässt sich auch mit ziemlicher Sicherheit die Ausbildung Steins nachzeichnen. Die bedeutendsten Orgelbauer des Gebietes um Erfurt, Johann Georg Schröter und Franciscus Volckland, stammten aus demselben Ort und eventuell war Schröter der Onkel von Johann Georg Stein. Da die später entstandenen Orgelbauten große Ähnlichkeit mit denen Schröters aufweisen, wird eine Schülerschaft Steins allgemein angenommen. Johann Georg Schröter besaß ab 1712 eine Orgelwerkstatt in Erfurt. Über eigene Werke Steins in Thüringen und seine Wirkungszeit als Geselle ist bisher nichts bekannt, man weiß lediglich von ihm selbst, dass er seine Lehre in Erfurt absolviert hat ("gelärnt Erfurth in Thüringen"). Der starke Konkurrenzdruck durch Schröter und Volckland sowie die gesättigte Auftragslage dürften ihn bewogen haben, anderswo sein Glück zu suchen. Um 1745 taucht sein Name erstmalig in Uelzen auf. Hier errichtete er eine eigene Orgelwerkstatt und baute in der St.Marienkirche sein erstes bekanntes Werk mit 32 Registern. Dieser Neubau wurde allgemein so sehr gelobt, dass es Stein gelang, im Uelzener Umkreis Fuß zu fassen. 1758 nutzte er die Gelegenheit, die Werkstatt des verstorbenen Orgelbauers Johann Matthias Hagelstein in Lüneburg zu übernehmen und verlegte seinen Wohnsitz dorthin. Die folgenden Jahre versah er den Pflegedienst an den vier Hauptkirchen Lüneburgs und errichtete auch einige Neubauten. Besonderen Kontakt hielt er zum Komponisten und Organisten an St.Johannis Johann Christoph Schmügel. Zwei Söhne Steins (Johann Georg Stein der Jüngere und Johann Rudolph Anton Stein) wurden ebenfalls Orgelbauer. Ersterer trat nach dem Tod des Vaters als Erbe die Werkstatt an und vollendete den letzten Auftrag des Vaters in Boizenburg. Den großen Neubau im Schweriner Dom 1790 konnte der junge Stein aufgrund einer schweren psychischen Erkrankung nicht mehr zu Ende führen.
[Bearbeiten] Bedeutung
Die musikgeschichtliche Bedeutung Steins liegt darin, dass er den Orgelbaustil Thüringens nach Norddeutschland exportierte und dort mit lokalen Bautraditionen verknüpfte. Seine Orgelbauten stehen technisch und klanglich völlig in der thüringischen Tradition des 18.Jahrhunderts. Zu erwähnen ist besonders die reichhaltige Besetzung färbender Grundstimmen. Von seinen Instrumenten sind nur die Orgeln in Warlitz und Trebel erhalten, welche allerdings in besonders gutem Erhaltungszustand überliefert sind.
[Bearbeiten] Werke (Neubauten)
- Uelzen, St.Marien (1752-54, Gehäuse erhalten)
- Celle, Neuenhäuser Kirche (1756-57, Gehäuse in Steinhorst erhalten)
- Dahlenburg (1764, Gehäuse erhalten)
- Hamburg-Finkenwerder (1765)
- Warlitz (1768, Gehäuse und Werk erhalten)
- Schwarmstedt (1770, Gehäuse erhalten)
- Bad Bevensen (1772)
- Wustrow bei Lüchow (1776)
- Trebel (1777, Gehäuse und Werk erhalten)
- Lüneburg, St.Nikolai (1780-85)
- Boizenburg/Elbe (Vertrag 1785, ausgeführt durch J.G.Stein den Jüngeren)
[Bearbeiten] Quellen
- Axel Fischer: Die Johann-Georg-Stein-Orgel (1777) in der ev.-luth. Kirche zu Trebel. Festschrift zur Wiederweihe der restaurierten Orgel. Trebel 2001.
- Förderverein Barockkirche Warlitz e.V. (Hrsg.): Die Johann-Georg-Stein-Orgel in der St.Trinitatis-Kirche zu Warlitz bei Hagenow. Festschrift zur Wiederweihe der restaurierten Orgel. Warlitz 2004.
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Stein, Johann Georg |
| ALTERNATIVNAMEN | Stein der Ältere, Johann Georg |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Orgelbauer |
| GEBURTSDATUM | 18. Juli 1712 |
| GEBURTSORT | Berlstedt |
| STERBEDATUM | 16. November 1785 |
| STERBEORT | Lüneburg |
