Johann Rasch
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Johann Rasch (* in oder um 1540 in Pöchlarn; † 1612 in Wien) wirkte als Kleriker, Schriftsteller, Organist, Mathematiker und Buchhändler. Autor eines der ältesten Weinbücher in deutscher Sprache.
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[Bearbeiten] Leben
1540 im niederösterreichischen Pöchlarn geboren, kam Johann Rasch als [Sängerknabe in das Stift Mondsee. Dort hat er vermutlich auch Ausbildung an Instrumenten genossen und zu studieren begonnen. In der Zeit von 1559 bis 1560 studierte er auch an den Universitäten von Wittenberg und danach auch Wien. Aus dieser Zeit ist bekannt, dass er mathematische, astronomische, historische und juristische Vorlesungen besucht hat. Danach war er für kurze Zeit von 1561 bis 1563 im Stift Mondsee als Kleriker tätig. Rasch machte viele Reisen und wurde 1570 als Organist im Schottenstift in Wien angestellt. Von der Stadt Wien erhielt er das Bürgerrecht und betrieb neben seinem Beruf als Organist eine Buchhandlung. Durch seine Anstellung im Schottenstift hatte er Zugang zur Stiftsbibliothek die er für seine Studien benutzte. Er verfasste viele kulturgeschichtliche, historische und genealogische Werke. Seine Schriften zeugen aber auch von Zeiterscheinungen, wie der Astrologie, und gelten als österreichische Dialektkunde.
Als zweifellos herausragendes Werk kann das in den Jahren 1580 und 1582 erschienene erste, deutschsprachige Weinbuch Von Baw, Pfleg und Brauch des Weins gelten. Es entwickelte sich zu einem Klassiker der Weinliteratur. Darin wird erstmals erschöpfend über die Weinbau- und Kellertechnik und die Weinverkostung Auskunft gegeben. Weiters beschreibt er auch das Bierbrauen und die Herstellung von Essig, Met und Branntwein. Auch die zu seiner Zeit beliebten aromatisierten Weine, wie Wermuth, Kräuterwein und Rosmariewein werden abgehandelt. Er baut dabei unter anderem auf Werke des römischen Schriftstellers Palladius und Arnaldus de Villanova (1240-1311) auf, aus denen er immer wieder zitiert.
Als Kleriker setzt er sich im ersten Teil des Buches mit der theologischen Bedeutung des Weins bei der Eucharistiefeier und dem Weinverbot des Islam auseinander. Die Praxis behandelt er dann im zweiten Teil. So beschreibt er beispielsweise so kuriose Dinge wie das Schönen des Weines mit warmer Kuhmilch, wie man überprüft ob der Wein mit Wasser verdünnt wurde oder wie man aus rotem Wein weißen Wein macht. Originale des Weinbuches befinden sich in der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg in der Ausgabe von 1580 und in der Bayrischen Staatsbibliothek München in der Ausgabe von 1582.
Vom Landesverband de Weinbautreibenden Niederösterreichs wird seit dem zehnjährigen Bestehen des Verbandes eine sogenannte Johann-Rasch-Plakette für besondere Verdienste um den Weinbau vergeben. Mit ihr soll das Andenken an Johann Rasch in Erinnerung gehalten werden.
[Bearbeiten] Werke
"Biblische Figuren des Neüwen Testaments gar künstlich gerissen", Johann Rasch und Siegmund Feyerabend, 1562
"Nininiter Klag", 1578
"Von Baw, Pfleg und Brauch des Weins", 1580 und 1582
"Fasten Reim", 1583
"Fasten Lob", 1585
"Genesis Austriaca", Johann Rasch und Johannes Rassio, ca. 1594
[Bearbeiten] Literatur
Löschnig, Josef: Johann Rasch. "Die Landwirtschaft", Wien, 1934, Doppelnummer 2 und 3 (Weinbau-Nummer)
Norbert Tischelmayer: Wein-Glossar. 2777 Begriffe rund um den Wein, Np Buchverlag, Mail 2001, ISBN 3853261779
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Johann Rasch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Rasch, Johann |
KURZBESCHREIBUNG | Schriftsteller, Historiker, Genealoge , Kleriker, Organist, Buchhändler |
GEBURTSDATUM | 1540 |
GEBURTSORT | Pöchlarn |
STERBEDATUM | 1612 |
STERBEORT | Wien |