Johannes VI. (Byzanz)

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Johannes VI. Kantakuzenos (* ca. 1295 in Konstantinopel; † 15. Juni 1383 in Mistra) war byzantinischer Kaiser von 1341 bzw. 1347 bis 1354.

Von Seiten seiner Mutter mit der Dynastie der Palaiologen verwandt, wurde er bei der Thronbesteigung von Andronikos III. 1328 als oberster Verwalter der Staatsgeschäfte eingesetzt. Beim Tod des Kaisers 1341 blieb Kantakuzenos Regent für den neunjährigen Johannes V..

Von der Kaiserin verdächtigt und im Gegensatz zu einer mächtigen Hofpartei rebellierte er ließ sich in Didymoteichos in Thrakien zum Kaiser krönen, während Johannes V. und seine Anhänger in Konstantinopel blieben. Der nun folgende Bürgerkrieg dauerte sechs Jahre, in denen die Parteien die Hilfe der Serben und der Osmanen in Anspruch nahmen und Söldner aller Herren Länder anheuerten. Es ist nur der Hilfe der Türken zu verdanken, dass Kantakuzenos den Krieg zu einem für ihn günstigen Ende brachte.

1347 zog er im Triumph in Konstantinopel ein und zwang seine Gegner zu einer Übereinkunft, durch die er Mitkaiser neben Johannes V. und alleiniger Regent während dessen Minderjährigkeit wurde. Teil dieser Übereinkunft war die Verheiratung Johannes' V. mit einer seiner Töchter.

In dieser Zeit wurde das Reich, ohnehin schon zerbrochen und auf ein relativ kleines Territorium beschränkt, von allen Seiten unter Druck gesetzt. Es kam zu Kriegen mit Genua, das eine Kolonie in Galata hatten, mit den Serben, die ein ausgedehntes Reich an der Nordwestgrenze aufbauten, und es gab die gefährliche Allianz mit den Türken, die 1352 ihren ersten Brückenkopf auf europäischem Boden in Gallipoli in Thrakien eroberten und damit die Kontrolle über die Dardanellen erlangten.

Kantakuzenos hatte um ausländische Hilfe geworben, und als die Söldner nicht bezahlen konnte, war das für sie der willkommene Anlass, eine Stadt zu beschlagnahmen. 1354 wurde er zur Abdankung gezwungen; ihm folgte nun Johannes V. nach.

Kantakuzenos, der ein Anhänger des Hesychasmus war, dessen Anerkennung er 1351 auf einer Synode durchgesetzt hatte, zog sich in das Kloster St. Georg im Mangana zurück (wo er den Namen Joasaph Christodolos annahm) und befasste sich mit Schriftarbeiten. Er starb auf dem Peloponnes und wurde von seinen Söhnen in Mistra in Lakonien begraben. Seine Geschichte in vier Büchern behandelt die Jahre 1320 bis 1356. In Wirklichkeit eine Verteidigung seiner eigenen Handlungen, muss sie mit Vorsicht gelesen werden; glücklicherweise kann sie durch die Arbeit eines Zeitgenossen, Gregoras Nikephoros, ergänzt und korrigiert werden. Das Werk ist gut zusammengestellt und homogen, die Ereignisse drehen sich um den Hauptakteur (in Person des Autors), sind aber fehlerhaft dargestellt bei Themen, mit denen er nicht direkt zu tun hatte.

[Bearbeiten] Literatur

• Antonio Carile: Johannes VI. Kantakuzenos, in: Lexikon des Mittelalters 5, Sp. 534f.

Personendaten
NAME	Johannes VI.
ALTERNATIVNAMEN	Johannes VI. Kantakuzenos
KURZBESCHREIBUNG	byzantinischer Kaiser
GEBURTSDATUM	vor 1293
GEBURTSORT	Konstantinopel
STERBEDATUM	15. Juni 1383
STERBEORT	Mistra