John Smith (Jamestown)

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John Smith

Karte Virginias, erstellt von John Smith im Jahre 1612

John Smith ( * 1580 in Alford (Lincolnshire); † 1631) war ein englischer Söldner und Abenteurer.

Er ist als Gründer von Jamestown in die Geschichte eingegangen, der ersten dauerhaften englischen Siedlung in Nordamerika. Tatsächlich war er wohl ein opportunistischer Abenteurer, und bis heute fällt es Historikern schwer, den Wahrheitsgehalt von Smiths Lebensberichten herauszufinden, da er zu maßlosen Übertreibungen und Selbstbespiegelung neigte. In der amerikanischen Folklore wurde er durch seine kurzlebige Liaison mit der Häuptlingstochter Pocahontas zu einem romantischen Helden verklärt.

Nachdem sein Vater gestorben war, lief er im Alter von 16 Jahren von Zuhause davon und heuerte als Matrose an. In Diensten König Heinrichs IV. von Frankreich kämpfte er als Söldner gegen Spanien, 1600/01 auf habsburgischer Seite unter der Führung Mihai Viteazuls gegen die Osmanen. Nach Vitaezuls Tod kämpfte er in der Walachei auf Seiten Radu Serbans; 1602 wurde er verwundet, gefangengenommen und als Sklave von den Polen an die Türken verkauft.

Nach einer Odyssee durch Nordafrika und Europa kehrte er 1604 nach England zurück. Dort heuerte er bei der Virginia Company an, die ein königliches Handels- und Siedlungspatent für Nordamerika erhalten hatte. 1607 segelte er mit einer kleinen Gruppe über den Atlantik und gründete an der eher unwirtlichen Chesapeake Bay die Siedlung Jamestown

Fehlende Provisionen und Indianerangriffe ließen das Projekt fast aussichtslos erscheinen. Im Dezember 1607 wurde Smith von den Algonkin-Indianern gefangengenommen. Seinem vermutlich nicht allzu wahrheitsgetreuen Bericht zufolge wurde er vor der Hinrichtung bewahrt, weil sich die Häuptlingstochter Pocahontas in ihn verliebte. Nach seiner Freilassung wurde er zum Führer der Siedlergemeinde gewählt. Nach einer schweren Verletzung, die er sich bei der Explosion von Schwarzpulver zugezogen hatte, kehrte er 1609 nach England zurück. 1614 kehrte er ein letztes Mal nach Amerika zurück, um die zwei Buchten von Maine und Massachusetts zu erkunden, denen er den Namen Neuengland gab.