Königszapfen
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An einem Gerät wird manchmal ein besonders prägendes, bzw. für den Betrieb wesentliches zapfenförmiges Bauteil mit Königszapfen bezeichnet. Der Begriff ist nicht eindeutig definiert und daher abhängig von der Bezeichnung der einzelnen Teile durch den Konstrukteur oder die umgangssprachliche Bezeichnung.
Der Königszapfen hat in der Mechanik die Funktion einer winkelbeweglichen Verbindung zwischen zwei Bauteilen. Er unterliegt in der Regel einer extremen dynamischen Belastung, weshalb eine hohe Materialqualität, eine feine Bearbeitung ohne Riefen und Rauheit erforderlich ist, sowie das Vermeiden scharfkantiger Übergänge, die die Bauteil-Festigkeit beeinträchtigen könnten.
Bei Windenergieanlagen ist der Königszapfen ein Bauteil an der Spitze des Turmes, um den sich die eigentliche Anlage mit Generator und Flügeln dreht (Azimutlager zur Ausrichtung in den Wind). Neuere Anlagen besitzen diesen Zapfen nicht mehr. In gleicher Funktion findet man dieses Maschinenelement bei Drehkränen älterer Bauweise. In beiden Fällen wurden Königszapfen durch Kugeldrehverbindungen ersetzt.
Beim LKW ist der Königszapfen die Verbindung zwischen Sattelzugfahrzeug und Auflieger. Auf ihn wirkt die gesamte dynamische Kraft zwischen der Zugmaschine und dem Auflieger; Antriebskraft und Bremskraft als Biegung und Schwingung.
Bei der Eisenbahn ist der Königszapfen (Kingpin) die Verbindung zwischen Wagenkasten und Drehgestell.
Siehe auch: Achszapfen, Wellenzapfen