Küpenfärberei
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Zur Küpenfärberei (auch als Küperei bezeichnet) werden Küpenfarbstoffe eingesetzt, die ihrerseits ein besonderes Färbeverfahren erfordern.
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[Bearbeiten] Verfahren / Prinzip
Die Küpenfarbstoffe sind i. d. R. in Wasser unlösliche, farbige Substanzen. Zum Färben werden sie unter Anwendung von Reduktionsmitteln in wasserlösliche, farblose Leuko-Verbindungen überführt. Diese Lösung wird dann als Küpe bezeichnet (Bei anderen Färbeverfahren wird das Analogon meist Färbeflotte genannt.)
Im einfachsten Falle wird das zu färbende Gewebe einfach in die Küpe getaucht, ausgewrungen und an der Luft getrocknet. Während dieser Trocknung oxidiert der Luftsauerstoff die (lösliche) Leuko-Verbindung wieder zum ursprünglichen (unlöslichen) Farbstoff, der dann fest auf der Faser haftet.
Anstelle von Luftsauerstoff können auch geeignete (die Faser nicht angreifende, also "milde") Oxidationsmittel eingesetzt werden um die Leuko-Verbindung zu oxidieren.
Die Färbungen sind sehr echt, können durch Luft nicht angegriffen oder verändert werden und haften sehr gut auf der Faser.
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[Bearbeiten] Reduktionsmittel
Als Reduktionsmittel werden (am häufigsten) eingesetzt: Natriumhydrogensulfit (NaHSO3), Natriumdithionit (Na2S2O4), Natriumhydroximethansulfinat oder Borhydride
[Bearbeiten] Oxidationsmittel
Neben Luftsauerstoff dienen hierzu (insbesondere bei den Leukoküpen-Farbstoffestern) anorganische Per-Verbindungen (z. B. Wasserstoffperoxid, H2O2), Kaliumdichromat (K2Cr2O7), alkalische Natriumhypochlorit-Lösung (NaClO) oder Gemische aus Natriumchlorit (NaClO2) und Essigsäure (CH3COOH).
[Bearbeiten] Historisches
Bereits im Altertum waren Färbungen mit Indigo, Färberwaid und Purpur bekannt.