Kampfstoffklasse (chemisch)
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Die chemischen Kampfstoffe lassen sich nach ihrem Angriffsgebiet am menschlichen Körper bzw. ihrer Wirkung in Kampfstoffklassen einteilen. Eine Grenzziehung zwischen den einzelnen Gruppen ist dabei aber nicht immer eindeutig möglich. Auch ist bei manchen dieser Gruppen bereits die bloße Zuordnung zu den chemischen Kampfstoffen umstritten.
[Bearbeiten] Die wichtigsten Kampfstoffklassen
- Augenkampfstoffe (Weißkreuz): Zu dieser Gruppe zählt man alle chemischen Substanzen, die Reizungen oder Verletzungen der Augen hervorrufen. Die Stoffe sind meistens auch in hohen Dosen nicht tödlich.
- Nasen- und Rachenkampfstoffe (Blaukreuz): Diese Kampfstoffe greifen die Schleimhäute der oberen Atemwege an. Dabei treten oft Reizungen der Haut und der Augen auf. Diese Stoffe sollen nicht töten, sondern den Gegner kampfunfähig machen und werden häufig mit anderen Kampfstoffen zusammen eingesetzt (Buntschießen)
- Lungenkampfstoffe (Grünkreuz): Diese Stoffe greifen das Atemsystem an und sind alle stark schädigend oder tödlich.
- Hautkampfstoffe (Gelbkreuz): Laut Definition greifen diese Kampfstoffe die mit der Außenwelt in Kontakt stehenden Bereiche des Körpers an. Durch Einatmen und Verdauen können sie aber auch innere Organe schädigen.
- Blutkampfstoffe: Hierzu zählt man alle Kampfstoffe, die durch ihre Wirkung die Zellatmung oder den Zellstoffwechsel beeinträchtigen. Alle Blutkampfstoffe sind hochgiftig und auch in geringsten Dosen tödlich.
- Nervenkampfstoffe: Diese Kampfstoffe greifen verschiedene Moleküle des Nervensystems an. Nervenkampfstoffe gehören zu den giftigsten Stoffen die militärisch eingesetzt werden.
- Psychokampfstoffe: Diese Substanzen trüben das Bewusstsein der Opfer und sind alle starke Rauschmittel. Ihr Ziel ist die Kampfunfähigkeit des Gegners. Langzeitwirkungen und Spätfolgen sind aber nicht unerheblich.
- Brandkampfstoffe: Diese Stoffe lösen schwer zu löschende Brände aus. Ihre Zuordnung zu den chemischen Kampfstoffen ist umstritten.
- Herbizide: Diese Stoffe verursachen Entlaubung oder Missbildung von Pflanzen. Damit wird die Umwelt zum Teil schwer in Mitleidenschaft gezogen. Diese Kampfstoffe werden auch vereinzelt den biologischen Waffen zugerechnet.
- Nebelkampfstoffe: Diese Stoffe erzeugen in der Luft dichte, undurchdringliche Nebelschwaden und sollen somit dem Gegner die Sicht nehmen. Ihre Zuordnung zu den chemischen Kampfstoffen ist umstritten.