Kara (Volk)
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Die Kara, auch unter der Fremdbezeichnung Karo bekannt, sind ein kleines Volk in Äthiopien mit etwa 300 – nach anderen Angaben „weniger als 1.000“ – Angehörigen. Sie leben am Omo-Fluss in der Region Southern Peoples, Nations & Nationalities im Südwesten des Landes.
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[Bearbeiten] Sprache
Die Sprache der Kara ist das gleichnamige Kara, das wie die Sprache der benachbarten Hamar zu den omotischen Sprachen zählt.
[Bearbeiten] Kultur
Die Kara leben noch abgeschieden und weitgehend unberührt von der Moderne. Sie gehören traditionellen Religionen an und sind kulturell mit den Hamar verwandt. Wie diese praktizieren sie beispielsweise das „Sprung-über-die-Rinder“-Initiationsritual, bula oder pilla genannt. Sie bemalen ihre Körper mit Naturfarben, wobei die Muster etwa aussagen, dass ein Mann tapfer einen Löwen, Leoparden oder einen Feind getötet hat. Ferner werden Narbentätowierungen praktiziert und die Haare kunstvoll frisiert.
In jüngerer Zeit dringen allmählich moderne Entwicklungen wie Feuerwaffen in das Gebiet der Kara ein, was auch die zuweilen auftretenden Konflikte zwischen Volksgruppen gefährlicher werden lässt, insbesondere für eine zahlenmässig kleine Ethnie wie die Kara. Diese haben daher mit den größeren Stämmen in der Umgebung Frieden geschlossen.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die Kara sind Subsistenzbauern, die in einer trockenen Umgebung an den Ufern des Omo Ackerbau, insbesondere Sorghum-Anbau, betreiben. Hierfür sind sie auf die jährlichen Überschwemmungen des Flusses angewiesen.[1]