Karl-Marx-Haus
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Das Karl-Marx-Haus in Trier ist das Geburtshaus des deutschen Philosophen und Autors Karl Marx und heute ein Museum.
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[Bearbeiten] Geschichte
Das Haus wurde 1727 in der Brückergasse 664 (heute Brückenstraße 10) erbaut. Karl Marx wurde hier am 5. Mai 1818 als drittes Kind des jüdischen Advokatanwaltes Heinrich Marx (* 1777, † 1838) und seiner ebenfalls jüdischen Ehefrau Henrietta Marx (* 1788, † 1863), einer geborenen Presborck, geboren. Die Familie lebte dort seit dem 1. April 1818 zur Miete. Im Oktober 1819 zog sie in ein gekauftes, kleineres Wohnhaus (Karl-Marx-Wohnhaus) in der Simeongasse (heute Simeonstraße 8) direkt an der Porta Nigra. Dort erinnert heute nur noch eine Gedenktafel an den berühmten Bewohner.
[Bearbeiten] Wiederentdeckung, SPD-Kauf und Enteignung
Das Geburtshaus von Karl Marx geriet in Vergessenheit und wurde erst 1904 durch eine gefundene Umzugsanzeige des Vaters Heinrich Marx in der Trierischen Zeitung vom 5. April 1818 identifiziert. Die SPD konnte nach langem Bemühen erst 1928 das Haus erwerben. Ab 1930 wurde es durch den Trierer Architekten Gustav Kasel restauriert. Durch den langsamen Fortgang dieser Arbeiten verzögerte sich die für den 5. Mai 1931, den 113. Geburtstag von Marx, geplante Eröffnung als Gedenkstätte. In der Endphase der Weimarer Republik war das Haus wegen seiner Symbolkraft Gegenstand politischer Kontroversen. Mit der Machtergreifung der Nazis 1933 wurde das prestigeträchtige Geburtshaus des so genannten Vaters des Kommunismus im Mai 1933 zwangsenteignet und als Druckerei der Parteizeitung „Trierer Nationalblatt“ genutzt.
[Bearbeiten] Museum Karl-Marx-Haus Trier
Am 5. Mai 1947 wurde es als Karl-Marx-Haus mit mehreren Ausstellungsräumen dem interessierten Publikum geöffnet. Die Ausstellung berichtet über das Leben und Werk von Karl Marx. Im Jahre 1968 wurde es dann in die Friedrich-Ebert-Stiftung eingegliedert. Am 14. März 1983 (dem 100. Todestag von Karl Marx) öffnete das Museum nach einjähriger Umbau- und Renovierungsarbeit mit einer auf den drei Etagen neugestalteten Ausstellung wieder seine Pforten.
[Bearbeiten] Neugestaltung des Museums Karl-Marx-Haus im Jahre 2005
Im Jahr 2005 wurde das Haus drei Monate geschlossen und am 9. Juni 2005 mit einer von Hühnlein & Hühnlein neu konzipierten Ausstellung wieder eröffnet. Bei der Eröffnungsveranstaltung waren Anke Fuchs, Franz Müntefering, Kurt Beck und Oberbürgermeister Helmut Schröer anwesend. Die Ausstellung berücksichtigt jetzt auch die Geschichte des Kommunismus in der Sowjetunion, im übrigen Ostblock sowie in China.
Das Karl-Marx-Haus hat jährlich rund 32.000 Besucher (Stand Juni 2005). Rund ein Drittel davon sind Touristen aus China, für die es eine der Hauptsehenswürdigkeiten in Deutschland ist.
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.museum-karl-marx-haus.de Homepage des Museum Karl-Marx-Haus Trier
- http://www.fes.de/marx/ Webseite der Friedrich Ebert Stiftung zum Karl-Marx-Haus
Koordinaten: 49º 45' 14" n. Br., 6º 38' 08" ö. L.