Karl Waldemar Schütz
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Karl Waldemar Schütz (* 9. Oktober 1913 in Dausenau an der Lahn; † 9. September 1999 in Raubling bei Rosenheim) war Mitglied der NPD und hierbei Herausgeber der Deutschen Nachrichten, dem Parteiblatt der NPD.
[Bearbeiten] Leben
Nach dem Abschluss der Oberrealschule absolvierte er eine Ausbildung zum Verlagskaufmann und trat in die Redaktion der Lahn-Zeitung ein. Schütz war ab 1928 Mitglied der Hitler-Jugend und bekam später auch das goldene HJ-Abzeichen. Bis 1937 journalistisch tätig, wurde er schließlich als Ordensjunker eingesetzt. Mit 23 wurde er Mitglied der NSDAP. Als Angehöriger der Waffen-SS (Leibstandarte Adolf Hitler) zog er 1939 in den Krieg und wurde schließlich Führer einer Tiger-Panzerkompanie. Er wurde fünfmal schwer verwundet und verbrachte bis 1946 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Schon im Folgejahr war er wieder als selbständiger Kaufmann tätig und gründete 1950 den Plesse-Verlag und die Göttinger Verlagsanstalt. 1955 zog er als Angehöriger der Deutschen Reichspartei (DRP) in den Niedersächsischen Landtag ein. Zugleich gründete er den Verlag K. W. Schütz, in dem vielbeachtete Titel erschienen. Als Mitglied der DRP-Leitung bis zu ihrer Selbstauflösung im Jahre 1964 wurde er Herausgeber der Parteizeitung „Reichsruf“. 1959 war er Mitbegründer der „Deutschen Wochenzeitung“, die er mehr als 25 Jahre führte. Nach dem Ende der DRP trat Schütz der NPD bei und wurde Leiter der Abteilung Presse und Information der NPD und 1967-1970 auch Mitglied des Landtages in Niedersachsen. Er zählte zum Führungskern der NPD. Schütz war Leiter des National-Verlages und Verleger des NPD-Blattes „Deutsche Nachrichten“. Sein Hauptaugenmerk galt vor allem den Grundzügen der historischen und gesellschaftlichen Entwicklung. Der 1964 von ihm gegründeten, parteifreien „Deutschen Verlagsgesellschaft Rosenheim“ (mit heutigem Sitz in Preußisch Oldendorf) stand er bis kurz vor seinem Tod als geschäftsführender Gesellschafter vor.
Seine letzten 15 Lebensjahre widmete er vorzugsweise der Zeitgeschichte. Sein Ziel war die „Sicherung eines wahren Geschichtsbildes und die Übermittlung der wirklichen deutschen Verhältnisse im 20. Jahrhundert für die künftigen Generationen“ aus der Sicht seines nationalsozialistischen Weltbildes, da das Geschichtsbild nach 1945 systematisch verfälscht worden wäre.
1985 gründete er die Vereinigung „Kultur und Zeitgeschichte - Archiv der Zeit e. V.“ unter dem Motto „veritas - iustitia - futurum“.
Neben Unterhalt und Ausbau einer Fachbibliothek für Geschichte, Politik und Wehrkunde sowie eines Zeitungs- und Dokumentenarchivs stand die Herausgabe zeitgeschichtlicher Publikationen, unter anderem der Vierteljahresschrift „Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert“. Die rechtsextreme „Gesellschaft für freie Publizistik“, deren stellvertretender Vorsitzender Waldemar Schütz seit 1992 war, verlieh ihm 1979 die Ulrich-von-Hutten-Medaille. Nachfolger von Schütz im „Archiv der Zeit“ wurde Hans-Ulrich Kopp.
[Bearbeiten] Literatur
Franz-Willing, Georg: Die Finanzierung der Novemberrevolution 1918. Mit besonderer Berücksichtigung Bayerns (Reihe: Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert), Rosenheim 1999, Seite 59 ff.
Personendaten | |
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NAME | Schütz, Karl Waldemar |
KURZBESCHREIBUNG | Mitglied der NPD und Herausgeber der "Deutschen Nachrichten", dem Parteiblatt der NPD |
GEBURTSDATUM | 1913 |
GEBURTSORT | Dausenau a. d. Lahn |
STERBEDATUM | 9. September 1999 |
STERBEORT | Raubling bei Rosenheim |