Kassida
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Qassida, Qasside [ghasideh], Kassida bzw. Kasside (vgl. Panegyriken und Elegien) ist eine der vier großen literarischen Gattungen der persischen Poesie im Bereich der Lyrik. Kassida ist ein Gedicht mit beliebigem Versmaß, aber gleich bleibendem Reimmuster. Das Gedicht kann 60 bis 100 und sehr selten bis 150 Zeilen lang sein. Die Qassida geht auf Rudaki zurück. Seine Qassida-Gedichte beinhalten die philosophischen und wissenschaftlichen Themen seiner Zeit. Die bekanntesten Titel der Lobesgedichten von Rudaki lauten : Wissen, Kunst, Mutter (93 Zeilen), Frühling (Nauroz), Todestag und Altern.
Ebenso wissenschaftliche und philosophische Inhalte machte der aus der Provinz von Badackhschan (Afghanistan) stammende Dichter Nasser e Khossrau, genannt Balchi (1003-1078 n. Chr.) zu den Themen seiner Kassida. Auch Daqiqi, der der zoroastrischen Religion angehörte, war ein Meister von Qassida und Ghazal .
In Ghazni (Afghanistan) beschäftigten sich eine Reihe von Dichtern am Hofe des Sultan Mahmud von Ghazni, so dass die Qassida ihre Blütezeit unter den Ghaznaviden erfuhr. Farochi, Onsuri, Manutscheri, Sana i e Ghaznawi, Hassan e Ghaznawi verfassten zahlreiche Qassida. Doch in der Gattung Qassida ist Anwari, gest. 1187 n.Chr. ein Vorbild. Anwari, ein bedeutender persischer Dichter und Anhänger von Avicenna lebte in der Mitte des 12. Jahrhunderts.
Die Kassida nahm im Laufe der Zeit auch biographische Züge an. Aber selbst in der Preisung des Hofes fügten die Dichter philosophisch-lehrreiche Inhalte hinzu.
Für die Lobesgedichte der persische Dichtung mit indischer Reimbordung ist Amir Khossrau Dehlawi (1253-1325), Dehlawi = aus Delhi) bekannt. Die persische Dichtung mit indischem Versmaß erreichte ihren Höhepunkt in den Werken der ebenfalls in Delhi geborenen Dichter Ustad Hassan Dehlawi (1274-1337), Hakim Abdul Qader e Bedel Dehlawi (1720) und Iqbal e Lahori (1877-1938).