Kayak Island
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Kayak Island ist eine unbewohnte Insel im Golf von Alaska, 100 Kilometer südöstlich der Stadt Cordova gelegen. Sie ist etwa 32 Kilometer lang, 3 Kilometer breit und durch einen 4 Kilometer breiten Kanal vom Festland getrennt. Kayak Island gilt als der erste Ort, an dem Europäer 1741 nachweislich den Boden Alaskas betraten.
[Bearbeiten] Beschreibung
Wegen Steilküsten und Riffen ist die Insel nur schwer zugänglich. Ein Hafen ist nicht vorhanden, die Anlandung an den wenigen Stränden kann bei schlechter Witterung gefährlich bis unmöglich sein. Ein Anflug mit Kleinflugzeugen ist ebenfalls nur eingeschränkt möglich. Das Binnenland ist großteils von borealem Nadelwald bedeckt, die größten vorkommenden Tiere sind Braunbären und stellersche Seelöwen.
Am südwestlichen Rand der Insel befindet sich das „Kap Saint Elias“, nach dem wahrscheinlich der Mount Saint Elias, der zweithöchste Berg Kanadas und der USA, benannt wurde. Der Leuchtturm „Cape St. Elias Light“, 1916 erbaut, ist eine bedeutende Navigationshilfe für die Seefahrt rund um das Eiland. Seit 1974 ist die Anlage mit automatischer Befeuerung ausgestattet und unbemannt. Sie wird von der „Cape St. Elias Lightkeepers’ Association” unterhalten und bietet die einzige feste Unterkunft auf Kayak Island.
[Bearbeiten] Geschichte
Am 20. Juli 1741 ging die St. Peter, ein Schiff der zweiten Kamtschatkaexpedition unter der Leitung von Vitus Bering, 53 Tage nach dem Aufbruch aus Petropawlowsk vor Kayak Island vor Anker. Da man annahm, Festland erreicht zu haben, wurde der Landeplatz auf den Namen „Kap St. Elias“ getauft. Der Naturforscher und Expeditionsteilnehmer Georg Wilhelm Steller bekam 10 Studen Zeit, die Insel zu erforschen. In dieser Zeit sammelte er rund 150 Pflanzenarten, wovon er 9 als „nicht oder wenig bekannt“ beschrieb, erkundete die Tierwelt und machte Aufzeichnungen über den Boden und das Klima. Er fand auch Anzeichen menschlicher Besiedlung, traf jedoch nicht mit den Bewohnern zusammen. Obwohl das zweite Schiff der Expedition, die St. Paul unter Leitung von Alexei Iljitsch Tschirikow, einen Tag vor Bering an der Küste Alaskas landete, gilt die Ankunft der St. Peter auf Kayak Island als die Entdeckung Alaskas durch die Europäer.
Auch in der Folgezeit wurde die Insel von Entdeckungsreisenden angelaufen. Auf seiner Suche nach der Nordwestpassage landete hier Kapitän James Cook an 12. Mai 1778. Der heutige Name geht auf Gavrila Andreevich Sarichef zurück, einen Geographen und Leutnant der Russischen Marine, der seit 1787 die Arktis erforschte und 1826 bei der Russischen Hydrographischen Gesellschaft einen umfangreichen Atlas des Nordpazifiks veröffentlichte.
Die menschliche Besiedlung von Kayak Island bestand aus Sommer-Fischereicamps der Alutiiq. Die Camps wurden Mitte des 19. Jahrhunderts aufgegeben. Die letzte Siedlung am Nordende der Insel wurde 1892 nach einer Pockenepidemie verlassen, die überlebenden Einwohner zogen in die 185 Kilometer weiter östlich entfernte Gemeinde Yakutat. Heute ist auf der Insel ein Naturreservat (State Marine Park) eingerichtet. Die Landestelle Berings ist unter dem Namen „Bering Expedition Landing Site“ seit 1978 als offizielle historische Stätte in die Liste der National Historic Landmarks eingetragen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Cape St. Elias Lightkeepers’ Association
- National historic landmark
- deutsche Beschreibung im Nordpazifikhandbuch, S. 70
Koordinaten: 59° 56' 3" N, 144° 22' 6" W