Ken Tyrrell
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ken Tyrrell (* 3. Mai 1924; † 25. August 2001) war ein britischer Rennfahrer und Gründer des Tyrrell-Formel-1-Teams.
Nachdem Tyrrell seinem Land im Zweiten Weltkrieg als Angehörgier der Royal Air Force gedient hatte, beschloss er sich am Wiederaufbau seines Landes im Bauholzgeschäft zu beteiligen. Da in der Nachkriegszeit jede Menge Holz benötigt wurde, häufte sich Ken Tyrrell ziemlich schnell ein Vermögen an. So stieg er 1951 in die 500 cc Klasse der Formel-3-Autos ein. Er fuhr hier mit einem Cooper-Chasis. Ende der 50er Jahre begann er Autos für andere Fahrer vorzubereiten. Im Auftrag von Henry Taylor managte er einen Cooper in der Formel 2. Die Beziehungen zwischen Cooper und Ken Tyrrell wurden immer besser und so wurde 1960 die Tyrrell Racing Organisation gegründet, um das Cooper-BMC Team in der Formel Junior zu leiten. 1961 startete das Unternehmen zusätzlich noch in der britischen Mini-Rennwagenserie.
Nachdem 1964 in der Formel 3 neue Regeln festgelegt wurden, konnte Tyrrell einen jungen Fahrer namens Jackie Stewart für sein Team gewinnen. Er wurde Teamkollege von Warwick Banks. Jackie Stewart gewann den britischen Formel-3-Titel. Im selben Jahr gewann Banks die 1. Europäischen Tourenwagen Meisterschaften in einem Mini Cooper S. 1965 ging Tyrrell mit zwei Cooper-BRM-Fahrzeugen in der Formel 2 an den Start. Seine Fahrer waren Stewart und Jacky Ickx. Durch einen schweren Verkehrsunfall von John Cooper konnte Tyrrell die Leitung des Cooper-Formel-1-Teams übernehmen. Als Cooper an die Chipstead Motor Group verkauft wurde, ging Tyrrell zu Matra und leitete dort das Formel-2-Team mit Stewart und Ickx im Jahr 1966. Mit dem Cosworth DFV-Motor und einem Matra-Chassis versuchte Ken Tyrrell 1967 sein Glück in der Formel 1. Als Fahrer konnte er ebenfalls Stewart gewinnen. Dieser gewann auch die Rennen in den Niederlanden und Deutschland. Durch diesen Erfolg vergrößerte er sein Team und nahm als zweiten Fahrer den Franzosen Johnny Servoz-Gavin mit an Bord. Stewart konnte in diesem Jahr noch den Sieg beim Großen Preis der USA einfahren. Am Ende der Saison stand er als Vizeweltmeister in den Formel-1-Statistiken.
1969 gewann Stewart die Fahrer-Weltmeisterschaft. Matra konnte den Konstrukteurstitel für sich gewinnen. 1970 versuchte Matra mit allen Mitteln durchzusetzen, dass Tyrrell die Matra-Motoren und Chassis benutzen sollte. Ken Tyrrell bevorzugte aber die zuverlässigen Ford-Cosworth Motoren und setzte stattdessen ein March Chassis ein. Nachdem die Schwächen dieses Chassis offenbar wurden, beauftragte er jedoch Derek Gardner heimlich mit der Konstruktion eines eigenen Formel-Chassis für das Tyrrell Team. Stewart gewann ein Rennen im March und fuhr im Spätsommer mit dem fertigen Tyrrell-DFV 001 weiter. Mit diesem konnte er ein Rennen gewinnen, das nicht zur Weltmeisterschaft zählte. Ebenso konnte er den Kanada-GP führen, bis eine Matrialermüdung zum Achsenbruch führte. Im Winter wurde das Auto überarbeitet und so konnte Stewart 1971 sechs Rennen gewinnen, der Teamkollege François Cévert gewann dazu den Großen Preis der USA. Stewart wurde zum zweiten Mal Weltmeister und für Tyrrell war es ein Leichtes, den Konstrukteurstitel einzufahren. In den folgenden zwei Jahren kämpften Lotus und Tyrrell um die Vorherrschaft in der Formel 1. 1972 konnte Lotus den Sieger stellen, 1973 ging wieder an Jackie Stewart. Nachdem Cévert beim Qualifying zum Großen Preis der USA tödlich verunglückte, musste das Team den Konstrukteurstitel für 1973 abschreiben. Der Tod seines Freundes veranlasste Jackie Stewart einige Wochen später, die Formel 1 zu verlassen. Für 1974 unterschrieben Jody Scheckter und Patrick Depailler bei Tyrrell. Auch diese konnten auf erfolgreiche Zeiten schauen, besonders mit dem sechsrädrigen P34. Scheckter entschied sich aber im Jahre 1977, zu Wolf zu gehen. So kamen Ronnie Peterson für 1977 und Didier Pironi für 1978. Da 1979 die Vormachtstellung an die Teams Renault und Ligier überging, entschied sich der Hauptsponsor Elf Aquitaine, sich auf die beiden Teams zu konzentrieren und kündigte den Vertrag mit Tyrrell. Nun wurde es für Ken Tyrrell schwer, Geld zu bekommen und er musste unbekannte Fahrer anheuern. So war Tyrrell ein Sprungbrett für Michele Alboreto, Stefan Bellof, Martin Brundle und Jean Alesi. Das Team war immer noch stark genug, um einige Rennen zu gewinnen. Trotzdem konnte Tyrrell nicht mehr an den früheren Erfolg anknüpfen. Das Team verlor die jungen Fahrer und die großen Sponsoren. 1989 feierte Ken Tyrrell seinen 65. Geburtstag. An diesem Tag musste er seinen Team-Truck selber nach Monaco fahren, weil nicht mehr genug Personal vorhanden war. Nach mehreren erfolglosen Jahren verkaufte Tyrrell sein Team im Februar 1998 an British American Tobacco für 30 Millionen Dollar.
Bei Ken Tyrrell wurde Krebs festgestellt, trotzdem wurde er 1999 zum Präsidenten des British Racing Drivers Club gewählt. Der Krebs besiegte Ken Tyrrell am 25. August 2001.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Tyrrell, Ken |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Rennfahrer und Gründer des Tyrrell-Formel 1-Teams |
GEBURTSDATUM | 3. Mai 1924 |
STERBEDATUM | 25. August 2001 |
Kategorien: Mann | Brite | Rennfahrer | Formel 1 | Geboren 1924 | Gestorben 2001