Kerstin Ekman
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Kerstin Lillemor Ekman (* 27. August 1933 in Risinge) ist eine der angesehensten Schriftstellerinnen Schwedens.
Kerstin Ekman studierte an der Universität Uppsala. Danach arbeitete sie einige Jahre beim Film und als Lehrerin an einer Volkshochschule. 1959 trat sie mit dem Kriminalroman Trettio meter mord (30 Meter Mord) an die Öffentlichkeit. Weitere Kriminalromane folgten, aber Ende der 1960er Jahre begann sie sich mehr und mehr von dem Genre zu entfernen, und mit dem Dokumentarroman Menedarna (die Meineide) 1970 und der Schilderung der Wildnis Mörker och blåbärsris (dt. Mittsommerdunkel) 1972 gelang ihr der literarische Durchbruch, der in der Vallmsta-Tetralogie, bestehend aus Häxringarana 1974 (dt. Hexenringe), Springkällan 1976 (dt. Die Springquelle), Änglahuset 1979 (dt. Das Engelhaus) und En stad av ljus 1983 (dt. Stadt aus Licht), gipfelte. Die Tetralogie ist eine Schilderung der (industriellen) Entwicklung einer mittelschwedischen Kleinstadt (nach dem Vorbild Katrineholms) während eines Jahrhunderts, wie sie sich für Frauen ausnahm. Eine Reihe von beeindruckenden und ergreifenden Frauenschicksalen steht im Mittelpunkt.
1978 wurde Kerstin Ekman in die Schwedische Akademie gewählt. Aus Anlass der sog. Rushdie-Affäre 1989, in der sie der Schwedischen Akademie vorwarf, zu lahm zu reagieren, verließ sie, wie auch Lars Gyllensten, die Arbeit der Akademie. Ekman sieht sich dezidiert nicht mehr als Mitglied dieser Versammlung; von der Akademie dagegen wird sie nach wie vor als solches betrachtet, da es laut den Regeln der Akademie unmöglich sei, eine Mitgliedschaft zu kündigen.
Ende der 70er Jahre zog Kerstin Ekman mit ihrem Mann, der eine Dozentur an der Hochschule Sundsvall-Härnosand bekommen hatte, nach Norrland. Die nordische Landschaft, die Menschen in Norrland, aber auch die Veränderungen aufgrund der Modernisierung der Gesellschaft wurden zu einem wichtigen Thema. Händelser vid vatten 1993 (dt. Geschehnisse am Wasser) und die 2003 vollendete Trilogie Vargskinnet (Der Wolfspelz), bestehend aus den Romanen Guds barmhärtighet (dt. Am scharzen Wasser), Sista rompan (dt. Die letzten Flöße) und Skraplotter, spielen in einem Gebirgsdorf in Jämtland und schildern die Entwicklung der kleinen Siedlung im 20. Jahrhundert - auch hier wieder vor allem durch die Schicksale von Frauen aus drei Generationen.
Kerstin Ekman bekam auch zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den großen Romanpreis von Litteraturfrämjandet 1978, den Selma-Lagerlöf-Literaturpreis 1988 sowie zweimal den Augustpreis, 1993 und 2003, als bisher einziger Schriftsteller. 1994 erhielt sie den renommierten Literaturpreis des Nordischen Rates für Händelser vid vatten.
[Bearbeiten] Werke
- 1959 Trettio meter mord
- 1960 Han rör på sig
- 1960 Kalla famnen
- 1961 De tre små mästarna (dt. Die drei kleinen Meister)
- 1962 Den brinnande ugnen (dt. Der brennende Ofen)
- 1963 Dödsklockan (dt. Die Totenglocke)
- 1967 Puckehornet (dt. Winter der Lügen)
- 1970 Menedarna
- 1972 Mörker och blåbärsris (dt. Mittsommerdunkel)
- 1974 Häxringarana (dt. Hexenringe)
- 1976 Springkällan (dt. Die Springquelle)
- 1979 Änglahuset (dt. Das Engelhaus)
- 1983 En stad av ljus (dt. Stadt aus Licht)
- 1986 Hunden
- 1988 Rövarna i Skuleskogen (dt. Skord von Skuleskogen)
- 1990 Knivkastarens kvinna
- 1993 Händelser vid vatten (dt. Geschehnisse am Wasser)
- 1996 Gör mig levande igen (dt. Zum Leben erweckt)
- 1999 Guds barmhärtighet (dt. Am schwarzen Wasser)
- 2000 Evighets tecken
- 2002 Sista rompan (dt. Die letzten Flöße)
- 2003 Skraplotter
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.schwedenkrimi.de/ekman_biografie.htm
- Literatur von und über Kerstin Ekman im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Ekman, Kerstin |
KURZBESCHREIBUNG | schwedische Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 27. August 1933 |
GEBURTSORT | Risinge |