Kitz
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Als Kitze (von germ. kittína, vgl. auch altnordisch kib, dänisch/schwedisch/englisch kid, althochdeutsch chizzí) werden die Jungtiere von Rehen, Ziegen, Gämsen und Steinwild bezeichnet.
[Bearbeiten] Rehkitz
Die Paarungszeit (Brunft, Blattzeit) bei Rehen findet in unseren Breiten Ende Juli bis Anfang August statt. Durch die so genannte Keimruhe entwickelt sich das befruchtete Ei erst ab Dezember und führt zur Geburt der Kitze im Mai des folgenden Jahres. Das weibliche Reh (Ricke) setzt ein bis zwei, selten drei Kitze, die durch drei Längsreihen weißer Flecken gekennzeichnet sind. Diese Zeichnung verliert sich im Laufe der Zeit. Unmittelbar nach der Geburt werden die Kitze vom Muttertier durch Lecken gesäubert und so weit als möglich geruchsfrei gemacht. Bereits 20 Minuten nach der Geburt beginnen Rehkitze mit den ersten Gehversuchen.
Etwa eine Woche bleibt das Rehkitz im hohen Gras zurück, während das Muttertier äst und zur Fütterung zurückkehrt. In dieser Zeit sind sie besonders durch Fressfeinde gefährdet. Auch die Felder und Wiesen mähenden Landwirte treffen in dieser Zeit öfter auf ein Kitz, welches trotz des Lärms nicht flieht. Menschen, die Kitze in dieser Lage antreffen, halten sie häufig für vom Muttertier aufgegeben. Man sollte sie dann jedoch nie berühren oder gar mitnehmen. Zwei Tage nach der Geburt kann ein Rehkitz laufen, nach drei Wochen ist es in der Lage zu rennen und zu springen.
Ein Rehkitz bleibt etwa ein Jahr in Begleitung der Mutter. Ein männliches Kitz sieht die Mutter nach der Trennung normalerweise nicht wieder, weibliche Rehe kehren manchmal mit einem eigenen Kitz zur Herde der Mutter zurück.
[Bearbeiten] Gamskitz
Die Brunftzeit der Gämsen beginnt Mitte Oktober und endet im Dezember. Das Muttertier, die Geiß, ist ab dem 3. bis 4. Lebensjahr fortpflanzungsfähig und setzt meist im 5. Lebensjahr das erste Kitz. Die Tragzeit beträgt ca. 6 Monate. Im Mai oder Juni verlassen die trächtigen Geißen ihr Rudel und ziehen sich an windgeschützte Stellen in Latschenfeldern oder Felswänden zurück. Dort setzt die Geiß dann normalerweise ein Kitz, manchmal auch zwei. Das normale Geburtsgewicht beträgt ca. 2 kg. Bereits nach 20 Minuten vermag das Kitz auf wackeligen Beinen zu stehen, nach 1 Stunde kann es gehen. Gamskitze sind Nachfolger. Wenn sie einige Wochen alt sind, schließt sich das Muttertier mit dem Kitz wieder dem Rudel an. Gamskitze werden ca. 6 Monate lang gesäugt. Kurz vor Geburt des nächsten Wurfes im Folgejahr werden sie dann von ihrer Mutter vertrieben.
[Bearbeiten] Steinkitz
Die Steingeiß setzt nach ca. 5 Monaten Tragezeit Ende Mai oder im Juni meist ein Kitz. Zwillingskitze sind selten. Das Geburtsgewicht beträgt 2 bis 3,5 kg. Schon am Tag der Geburt folgt das Kitz der Mutter. Im Alter von vier bis fünf Wochen schließen sich die Kitze zu Jugendverbänden zusammen. Diese Kitzrudel unterhalten sich durch lebhafte Spring- und Kampfspiele. Die Kitze werden von der Geiß noch bis in den folgenden Winter hinein gesäugt, obwohl sie schon ab der zweiten Lebenswoche Pflanzenäsung aufnehmen.
