Klüten
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Klüten (plattdeutsch: Klüten = "Klumpen", "Kloß"; der Plural lautet ebenfalls Klüten) sind einfache Mehlklöße, die in einigen Regionen Norddeutschlands noch heute eine beliebte Beilage zum Essen darstellen.
Klüten bestehen in der Regel aus Weizenmehl, das man mit etwas kochendem Wasser, einer Prise Salz, und eventuell etwas Butter, unter kräftigem Schlagen, anrührt und dann zu etwa tennisballgroßen Kugeln formt. Der Teig darf nicht mehr an den Händen kleben, soll aber noch immer eine elastische Konsistenz aufweisen. Nach dem Aufkochen müssen die Klüten etwa 20 Minuten im offenen Topf ziehen.
Traditionell werden Klüten in Regionen gegessen, wo auch ausreichender Weizenanbau möglich ist, wie zum Beispiel in den Marschen an der Nordseeküste. Hier ergänzen oder ersetzen sie die sonst in Norddeutschland allgegenwärtige Kartoffel als Beilage. Besonders geschätzt wird hierbei, dass Bratensoßen und Brühen von den lockeren Klüten besser aufgenommen werden, als von Kartoffeln.
Als verhältnismäßig leichtes Hauptgericht isst man Klüten in Milchsuppe, besonders im Sommer. Hierbei werden dem Klütenteig meist Rosinen, oder klein gewürfelte Äpfel mit Zucker untergemischt. Klein geschnittene Klüten vom Vortag können, mit oder ohne Kartoffeln, auch in der Pfanne gebraten werden. Als Nachtisch dienen Klüten mit Apfelmus.
Weniger verbreitet sind Klüten aus Roggenmehl und Grützwurst (Sweetklüten). Nach dem Erkalten kann man diese in Scheiben schneiden und in der Pfanne rösten.
Über die Zubereitung von Klüten berichtet auch ein plattdeutsches Couplet des 19. Jahrhunderts:
- Back ick Klüten, seggt he,
- as bekannt, seggt he,
- spiich ick erstmol, seggt he,
- in de Hand, seggt he,
- dreih se denn, seggt he,
- kugelrund, seggt he,
- de smeckt fein, seggt he,
- sünd gesund!