Klaviersonate Nr. 28 A-Dur op. 101 (Beethoven)
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Bei der Klaviersonate Nr. 28 A-Dur op. 101 handelt es sich um eine der Beethovenschülerin Dorothea von Ertmann gewidmete Sonata. Sie stellt, wie alle späten Sonaten Beethovens, formale Konventionen auf den Kopf. Ebenso deuten die widerspruchsvollen (deutschen) Satzbezeichnungen auf einen musikalisches Konzept hin. Der erste Satz, "Etwas lebhaft und mit innigster Empfindung" ist ein sehr lyrischer, formal verschwommener Sonatensatz. Er beginnt anstatt in A-Dur auf der Dominante, die auch im weiteren Verlauf eigentliches tonales Zentrum bleibt. Der Satz verbleibt fast durchgängig in der anfänglichen empfindsamen Friedlichkeit, nur das Ende der Reprise mit den fortissimo Akkorden in heftiger Dissonanz deuten bereits auf die Konflikte des zweiten Satzes hin.
Dieser ist "Lebhaft. Marschmäßig" (Vivace alla marcia) überschrieben, steht in F-Dur. Beethoven verwendet hier Streichquartett-artige Satztechniken, trotz der recht wilden und unkontrollierten Figuren bricht der Marsch immer wieder in ein piano ab. Dem Hauptteil ist ein kanonartiges Trio angeschlossen, dass jedoch nicht als solches bezeichnet wird, und einen kleinen Sonatensatz in sich selbst darstellt. Nach der Wiederholung des Hauptteils folgt der langsame dritte Satz, der zugleich Einleitung zum Finale ist.
"Langsam und sehnsuchtsvoll" ist der dritte Satz, viele Interpreten vermeinen hier barocke Anklänge an Händel und Bach zu hören. Nach dem chromatischen Zerfließen aller Harmonien am Ende des kurzen Intermezzos steht die "Erinnerung" an den ersten Satz, die jedoch nach wenigen Takten in ein accelerando, dann presto, und drei fermata Triller endet. Unter diesen Trillern dann der abwärtsgerichtete Terzsprung als Ankündigung des Allegro (Geschwinde, doch nicht zu sehr, jedoch mit Entschlossenheit).
Das Finale steht wiederum in A-Dur, ist ein Sonatensatz und verwendet durchgehend polyphone Satztechniken. Die Durchführung bildet ein Fugato, dass zu den anspruchsvollsten Abschnitten Beethoven'scher Klavierkunst gehört, und womöglich nur noch von dem Fugenfinale der Hammerklaviersonate an Schwierigkeit übertroffen wird. Der Satz zeichnet sich zudem durch besondere Schwierigkeit in der Behandlung des Instrumentes aus (piano, ma espressivo im tiefsten Bass, Quartläufe in einer Hand, Triller und Melodie in einer Hand). Der Satz endet nach einer langen pianissimo Coda mit tiefen, trillernden Sechzehntelnoten, in einem furiosen A-Dur-Akkord Zweitakter.
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