Kolcha
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Kolcha ist ein antiker georgischer Staat, der vom 11. Jahrhundert v. Chr. bis zum Ende des 8. Jahrhundert v. Chr. existierte.
Es lag im Westen Georgiens, nördlich des älteren Diaochis, in einer Landschaft die von den Griechen später Kolchis genannt wurde. Spätestens im 8. Jahrhundert v. Chr. war es zu einem einheitlichen Staat geworden, der durch einen König an der Spitze repräsentiert wurde.
Nachdem der südliche Nachbar Diaochi zwischen Kolcha und Urartu aufgerieben worden war, rückte dieses an Kolchas Grenzen. Der urartäische König Sardur II. unternahm 750-748 einen Feldzug gegen Kolcha, bei dem er die Länder Chacha und Chusa besetzte, die früher zu Diaochi und nun zu Kolchas Peripherie gehörten. 742/41 v. Chr. griffen die Urartäer erneut an und eroberten die Königsstadt Ildamusa. Ob Kolcha darauf urartäischer Vasall wurde ist unklar. Ende des 8. Jahrhunderts v. Chr. brach das Reich Kolcha unter den Schlägen der von Norden einfallenden Kimmerer und Skythen zusammen.
Seinen wirtschaftlichen Höhepunkt hatte das Reich während der Zeit Sardurs II. Die Urartäer berichten von einer großen Zahl von Pferden, Rindern und Schafen. Im Zentrum des Reiches, dem Tschorochi-Becken, soll die Metallurgie besonders ausgeprägt gewesen sein. Es wird auch von einer den Kolchern eigenen Schrift berichtet, mit der Aufzeichnungen auf Täfelchen aufbewahrt wurden.
Auf dem Gebiet von Kolcha entstand im 6. Jahrhundert v. Chr. das georgische Königreich Kolchis.