Kolk Spandau
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Der Kolk ist das älteste Siedlungsgebiet innerhalb der Altstadt Spandau im Berliner Bezirk Spandau. Wobei damit eigentlich der Behnitz (früher auch Bähnitz) gemeint ist, Kolk heißt lediglich eine Straße innerhalb dieses Kleinods (neben Möllentordamm und Behnitz). Trotzdem hat sich Kolk im Volksmund durchgesetzt. Bekannt hier ist auch die Kirche St. Marien am Behnitz (Berlin).
Anfang des 14. Jahrhunderts wurde Spandau mit einer Stadtmauer umgeben, in die der Kolk eingebunden war. Reste davon sind auf dem Foto zu erkennen.
Bis zum 20. Jahrhundert waren die Altstadt Spandau und der Kolk ein zusammenhängendes Gebiet, bis zum Bau der Straße Am Juliusturm. Wobei zusammenhängendes Gebiet relativ zu sehen ist, weil der Kolk, von Wasser umflossen, eigentlich eine Insel darstellte. 1912 wurde der Wasserarm (Deutscher Rhein genannt) zugeschüttet.
Interessanterweise gab es bis 1875 an der Nordseite (dem jetzigen Möllentordamm) ein selbständiges Dorf namens Damm, welches nicht der Stadt Spandau, sondern dem Landkreis Osthavelland unterstellt war. Die Bewohner lebten überwiegend vom Fischfang und hatten nach einer vom Kurfürst Joachim I. ausgestellten Urkunde das Recht, den freien Fischfang auszuüben. Diese Fischereigerechtigkeit ist auch heute noch als Recht im Grundbuch der jeweiligen Grundstücke eingetragen.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Literatur
- Jürgen Grothe: Spandau vor Berlin; Verlag Haude & Spener: Berlin 1980; ISBN 3-7759-0217-1.
- Joachim Jauch: Wegweiser zu Berlins Straßennamen - Spandau; Edition Luisenstadt: Berlin 2. Aufl. 1996; S. 67 u. 240; ISBN 3-89542-083-2.
- Kurt Vogel: Der feste Behns zu Spandowe; in: Spandauer Notizen. »Spandauer Heimatbrief«; ed. Kreis der Freunde und Förderer des Heimatmuseums Spandau - Heimatkundliche Vereinigung 1954; Jahresausgabe 1996; S. 49-64.