Konzeption
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Eine Konzeption (w; Verb: konzipieren, Adjektiv: konzeptionell, aus dem Lateinischen concipere: auffassen, erfassen, begreifen, empfangen, sich vorstellen) ist eine umfassende Zusammenstellung von Information und Begründungszusammenhängen für ein größeres Vorhaben oder umfangreiche Planungen.
Eine Konzeption ist in Tiefe und Breite der Vorüberlegungen und der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Planungsprojekt oder Thema sehr viel umfassender und detaillierter als ein Konzept. In der Regel werden Konzeptionen schriftlich niedergelegt und sie sollten in regelmäßigen Zeitabständen auf ihre Relevanz und Aktualität überprüft werden.
Die Person, die ein Konzept erstellt, wird in Agenturen als Konzepter oder 'Konzeptioner' bezeichnet.
[Bearbeiten] Muster-Konzept für unternehmerische Projekte
Rubrikentitel | Erklärung |
---|---|
1. Einleitung / Rahmenbedingungen | |
1.1. Auftrag | Wer hat wem bis wann welchen Auftrag gegeben |
1.2. Planungshorizont | Für welchen Zeitraum ist das Konzept gedacht |
1.3. Quellen | Auf welchen Dokumenten, Gesprächen, Vorarbeiten und sonstigen Quellen basiert die Analyse (2.x.x.) des Konzepts |
2. Ausgangslage / Ist-Situation / Analyse | Der Schwerpunkt liegt hierbei auf den Aspekten die für den Auftrag (1.1.) relevant sind. Die Ausführlichkeit ist dem Weglassen von möglicherweise wichtigen Aspekten vorzuziehen. |
2.1. Eigene Situationen | Ist-Zustand darstellen, dabei auch frühere Ereignisse und erwartete Veränderungen einbeziehen |
2.1.1. Betrieblich | Verkaufsentwicklung: Wie hat sich das Geschäft entwickelt? |
2.1.2. Rechtlich | Rechtsform, gesetzliche Vorschriften |
2.1.3. Personell | |
2.1.4. Führung / Management | |
2.1.5. Finanzen | |
2.1.6. Weitere | z.B. Neue Produkte oder sonstige Planungen die zeitgleich erfolgen oder erfolgt sind. |
2.2. Umfeld | Wichtige Einflussfaktoren von Außen, wenn nicht bereits unter 2.1. eingeflossen. |
2.3. Quervergleiche | |
2.3.1. Historisch | Wie war es bisher? Hatte man diese Situation schon einmal? |
2.3.2. Konkurrenz | Wie machen es andere in ähnlichen Situationen? |
2.3.3. International | Was passiert diesbezüglich in anderen Ländern? |
2.3.4. Andere Branchen | Gibt es analoge Situationen in anderen Branchen, die übertragbar sind? |
3. Zielsystem | |
3.1. Ziele | Wer soll was bis wann in welchem Ausmaß wie erreichen? |
3.2. Zielgruppen | Welche Personen sollen angesprochen / involviert werden? |
3.3. Zielkonflikte | Wie sollen die Ziele und Zielgruppen priorisiert werden und wie werden allfällige Zielkonflikte (z.B. neue Produkte vs. Ausgaben reduzieren) gelöst? |
4. Strategie | Dreh- und Angelpunkt des Konzepts: Hier steckt jeweils der entscheidende Gedanke für die Überführung vom Ist- in den Soll-Zustand. Einige wenige Punkte, die darlegen, mit welcher "General-Idee" diese Überführung geschehen soll. |
5. Maßnahmen | Unendlich viele Möglichkeiten für Einzelmaßnahmen und deren Strukturisierung. Wichtig ist die verschiedenen Maßnahmen klar zu gliedern und die folgenden Elementen 5.x.0. bis 5.x.7. aufzuführen. |
5.x.0. Titel / Bezeichnung | Beschreibung der Maßnahme |
5.x.1. Zielgruppe | Bei wem soll diese Maßnahme wirken? |
5.x.2. Ziel | Welches Ziel soll diese Maßnahme erreichen? |
5.x.3. Beschreibung | Wie soll diese Maßnahme im Detail aussehen? |
5.x.4. Voraussetzungen | Was muss gegeben sein, damit diese Maßnahme überhaupt sinnvoll wäre? Wann wäre diese Maßnahme nicht sinnvoll? |
5.x.5. Termin | Wann soll die Maßnahme begonnen werden? Bis wann soll die Maßnahmen abgeschlossen sein? |
5.x.6. Erfolgsmaßstab | Woran kann der Erfolg der Maßnahme gemessen werden? |
5.x.7. Budget | Was kostet die Maßnahme, was bringt sie? |
6. Projektmanagement | |
6.1. Aufbauorganisation | Wer ist wofür zuständig? |
6.2. Ablauforganisation | Welche Gremien sind erforderlich, in welchem Rhythmus wird getagt etc.? |
6.3. Gesamtbudget | Zusammenzug / Übersicht aller Kosten (Maßnahmen + Projektmanagement) |
6.4. Finanzmanagement | Wie und durch wen werden die Ausgaben freigegeben? |
6.5. Controlling / Erfolgskontrolle | Wie und durch wen wird die Zielerreichung gemessen? |
6.6. Kommunikation | Wie wird über das Konzept bzw. dessen Umsetzung kommuniziert? |
7. Nächste Schritte | Was ist notwendig, um die Umsetzung des Konzepts auslösen zu können? (Z.B. Ein Gremium muss beschließen oder es ist eine Präsentation erforderlich.) |
8. Antrag | Sofern ein Beschluss erforderlich ist, Formulierung des konkreten Antrags an die Bewilligungsinstanz. |
(Konzeptionsprozess = Konzeptionsentwicklung, Konzeptionslosigkeit = Fehlen konzeptioneller Grundlagen)