Kopfgeldjäger
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Ein Kopfgeldjäger ist eine Person, die eine andere Person jagt um eine Belohnung (das Kopfgeld) für das Auffinden zu bekommen. Eine vorgeschriebene Ausbildung zum Kopfgeldjäger gibt es in den USA nicht, dort kann jeder diesen Beruf ergreifen. Ebenso haben Kopfgeldjäger in den USA noch einige anachronistische Sonderrechte aufgrund von Gesetzen, die in den 1870er Jahren erlassen wurden.
Allerdings gibt es auch in den USA Bundesstaaten, die keine Kopfgeldjäger mehr kennen. Etwa, wenn das lokale Rechtssystem keine Kautionsbüros zulässt. Weiterhin können Kopfgeldjäger aus den USA in Schwierigkeiten geraten, wenn sie Kautionsflüchtlinge über die Staatsgrenzen der USA hinaus verfolgen. So können sie etwa wegen Entführung oder Verschleppung belangt werden, wenn sie in Mexiko oder Kanada aktiv werden.
Der Kopfgeldjäger bekommt sein Honorar vom Kautionsagenten. Die Wahl der Mittel zum Auffinden des Flüchtigen ist ihnen freigestellt. Sie brauchen bei ihrer Verfolgung - im Gegensatz zur örtlichen Polizei - die Grenzen der US-Bundesstaaten nicht zu berücksichtigen. Nur das FBI hat sonst noch diese Möglichkeit. Das FBI wird allerdings für Kautionsflüchtlinge nicht eingesetzt, solange es sich nicht um ein Bundesvergehen handelt. Dem Kopfgeldjäger ist es per Gesetz erlaubt, sich als eine andere Person auszugeben, um durch Täuschung an Informationen über den Aufenthaltsort des Flüchtigen zu gelangen. Für Eigentumsschäden während der Verhaftung haftet der Kopfgeldjäger jedoch persönlich. Die Gesetze der verschiedenen US-Bundesstaaten unterscheiden sich hinsichtlich seiner Rechte und Pflichten. In einigen US-Bundesstaaten muss sich der Kopfgeldjäger vor der Durchführung einer Festnahme gerichtlich registrieren lassen, um vor einer Anklage wegen Kidnapping geschützt zu sein.
Der Kopfgeldjäger liefert den Flüchtigen an die Polizei aus - vorzugsweise an die zuständige Polizei des Gerichtsortes. Zu diesem Zweck haben viele Kautionsagenten und Kopfgeldjäger den Haftbefehl bei sich, so dass ein Erscheinen bei der Polizei am Verhaftungsort entfallen kann.
Von staatlicher Seite wird der Flüchtige nur zur Fahndung ausgeschrieben, ohne dass weitere Maßnahmen eingeleitet werden. Die meisten Flüchtigen werden innerhalb von 1-2 Jahren bei Routineverkehrskontrollen entdeckt und verhaftet. Wenn die Frist dann noch nicht verstrichen ist, wird die Kaution zurückerstattet.
Außerhalb der USA dürfen die Kopfgeldjäger nicht tätig werden. Ihre Auslieferungsbefugnisse zwischen den US-Bundesstaaten setzen das internationale Recht nicht außer Kraft. Einige Staaten erkennen jedoch von Kopfgeldjägern vorgelegte Haftbefehle an und liefern Flüchtige an die USA aus.
In früheren Zeiten blieb oft offen, ob die gejagte Person tot oder lebendig abgegeben werden musste. Wurde die gejagte Person getötet, so war oft nur ein Körperteil oder eine Requisite als Beweis notwendig.
Heute wird der Begriff manchmal verwendet, um einen Berufsstand zu beschreiben, der Angestellte für einen Betrieb sucht und diese notwendigerweise von anderen Betrieben abwirbt. Dort hat sich die angelsächsische Variante Headhunter eingebürgert.
Die Profession des Kopfgeldjägers wurde in vielen Italo-Western der 1960er Jahre sehr populär. Dort wurden zum Beispiel von Clint Eastwood und Lee van Cleef rivalisierende Kopfgeldjäger gespielt.
Der Film Domino beschreibt das Leben der bekannten Kopfgeldjägerin - Domino Harvey (* 7. August 1969 in London, England; † 27. Juni 2005 in West Hollywood).
Es gibt eine Fernsehserie über den bekanntesten Kopfgeldjäger Amerikas Duane "Dog" Chapman.
Einem internationalen Publikum wurde die Tätigkeit moderner amerikanischer Kopfgeldjäger auch durch die Fernsehserie Ein Colt für alle Fälle bekannt, die von 1981 bis 1986 gedreht wurde. Darin stellt Lee Majors den Hollywood-Stuntman Colt Seavers dar, der nebenberuflich als Kopfgeldjäger unterwegs ist.
In dem Lucky Luke-Comic "Der Kopfgeldjäger" wurde der Beruf parodiert.
[Bearbeiten] siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Kopfgeldjäger – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |