Kosmos (Satellit)
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Kosmos ist eine Standardbezeichnung für diverse sowjetische, bzw. russische Erdsatelliten und Raumfahrzeuge. Erstmals wurde 1962 ein Satellit unter der Bezeichnung Kosmos 1 gestartet. Da bei diesem Start erstmals ein neuer Träger verwandt wurde, benannte man diesen, wie damals in der Sowjetunion üblich, ebenfalls nach der Nutzlast, so dass auch ein Trägersystem als Kosmos bezeichnet wurde.
Weiterhin wurden mit Kosmos viele verschiedene Erdsatelliten, über die man keine genauere Auskunft erteilen wollte, bezeichnet (z. B. militärische Satelliten, Prototypen neuer Raumfahrzeuge). Daher wuchs die Zahl der unter den Namen Kosmos laufenden Missionen schnell an und überschritt schon in der Mitte der 1970er Jahre die 1000er Marke. Zusätzlich erhielten fehlgeschlagene Missionen im Nachhinein oftmals Kosmos-Bezeichnungen. Die Vergabe von Kosmos-Bezeichnungen ist auch heute für Missionen militärischer Art weiterhin geläufig.
Eine Kosmos-Bezeichnung trugen unter anderem:
- Fehlgeschlagene Planetensonden: Kosmos 21, 27, 419, 482
- Fehlgeschlagene Mondsonden: Kosmos 60
- Fehlgeschlagene Biosatelliten: Kosmos 110
- Unbemannte Testflüge des Sojus-Raumschiffs: Kosmos 133, 140, 154, 186 und 188, 212 und 213, 238, 638, 670, 672, 772, 869
- Unbemannte Testflüge des TKS-Raumschiffs Kosmos 881, 882, 997, 998, 1100, 1101, 929, 1267, 1443, 1686
- Unbemannte Testflüge des BOR Raumgleiters: Kosmos 1374, 1445, 1517, 1614
- Eine nicht benutzbare Raumstation: Kosmos 557
- Überwachungssatelliten mit Kernreaktoren zur Energieversorgung: Kosmos 954, 1402, 1900
Die Forschungssatelliten Bion 1 bis Bion 10 trugen ebenfalls zusätzlich Kosmos-Nummern.