Krayenburg
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Die Krayenburg ist eine Burgruine bei Kieselbach (Merkers-Kieselbach), Gemarkung Tiefenort, Thüringen, die erstmals 1155 urkundliche Erwähnung fand.
[Bearbeiten] Geschichte
Im 8. Jahrhundert schenkte Karl der Große Besitzungen in Dorndorf und Umgebung an das Kloster Hersfeld. Sie sollten durch die Burg geschützt werden. Es existieren Reste einer älteren Wallburg, welche eventuell noch aus vorgeschichtlicher Zeit stammen. Die Krayenburg wird 1155 erstmals als "castrum" des Klosters Hersfeld erwähnt. Die Besitzer der Burg waren das Adelsgeschlecht von Frankenstein, welche die Burg als Lehen inne hatte und sie weiter ausbaute. 1184 bestägtigte Kaiser Friedrich I. Barbarossa den Besitz.
Die Krayenburg bot 1270 einer Tochter Kaiser Friedrichs II. (Landgräfin Margarete), Zuflucht, als diese von der Wartburg fliehen musste da Sie von ihrem Mann bedroht wurde. Nach einer Auseinandersetzungen mit dem Kloster Fulda verloren die Frankensteiner ihren Besitz, welcher nun ständig den Besitzer wechselte. Das Kloster Hersfeld verpfändete 1407 die Krayenburg an die Landgrafen von Thüringen. Nach einigen weiteren Verpfändungen, fiel Sie 1567 an das Herzogtum Sachsen-Weimar. Die Grafen von Beichlingen hatten zuvor als Lehnsinhaber eine autonome Kleinherrschaft aufgebaut, doch mit dem Übergang der Burg an das Herzogtum Sachsen-Weimar zerfiel Diese schnell. Von 1567-1879 war die Burg Sitz des "Amtes Kraynburg". Die Krayenburg selbst wurde im Dreißigjährigen Krieg zur Ruine. 1640 wurde Sie von Kroaten angegriffen und geplündert. Danach verfiel sie und wurde als Steinbruch für den Bedarf der Bevölkerung genutzt. 1703 wurde der Amtssitz nach Tiefenort verlegt. Goethe besuchte 1782 die Krayenburg und zeichnete Sie. Zu dieser Zeit waren von der mächtigen romanischen Anlage nur noch Ruinen übrig. 1850 wurden die romanischen Säulen aus den Fenstern des Palas entfernt und im Kommandantengarten der Wartburg aufgestellt. Heute sind vom ursprünglichen Baubestand nur noch Reste erhalten. Teile des Palas, der inneren und äußeren Ringmauer, des Kellers sowie einer Cisterne haben die Jahrhunderte überlebt. Der Verein Krayenburggemeinde errichtete in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts auf dem Gelände eine Klause, ein Sandsteingebäude mit Saal und Unterkunftsmöglichkeiten sowie einen runden Turm, der mehrmals aufgestockt wurde. Nachdem die Burg nach dem 2. Weltkrieg zu „Volkseigentum“ geworden war und die Gemeinde Krayenburg unter staatlichem Druck aufgelöst wurde, diente sie zu DDR-Zeiten als Parteischule und Jugendunterkunft. Nach der Wiedervereinigung gründete sich der Verein neu und trug entscheidend zu Renovierung und Ausbau der Burg als Gaststätte und Hotel bei.
[Bearbeiten] Weblink
Koordinaten: 50° 50' 13" N, 10° 07' 45" O