Kreuzkapelle Duttenberg
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Die Kreuzkapelle beim Bad Friedrichshaller Ortsteil Duttenberg ist eine spätmittelalterliche Kapelle mit Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert.
Die Kapelle heißt Kreuzkapelle (oder auch Heiligkreuzkapelle), da in ihr die Kreuzfindungslegende in einem 14 Einzelbilder umfassenden Wandgemälde an einer Längsseite dargestellt ist. Eines der Bilder, das eine Szene mit der Königin von Saba und König Salomon zeigt, wurde von dem unbekannten Künstler vor der Silhouette der nahen Stauferpfalz Wimpfen angesiedelt und gilt als eine der ältesten Darstellungen Wimpfens überhaupt. Die gegenüberliegende Wandseite zeigt zwei weitere Wandgemälde: eine aufgrund des Gesichtsausdrucks der Dargestellten als herausragend geltende Kreuzigungsszene sowie eine Schutzmantelmadonna mit Stifterfiguren. Weitere Malereien in den Fensterleibungen zeigen Heiligendarstellungen, z.B. einen Heiligen mit durchbohrter Brust und die heilige Anna, von der sich auch die weitere Bezeichnung Annakapelle ableitet.
Der genaue Entstehungszeitraum der Kapelle ist unbekannt. Da sich auf den Wandmalereien jedoch bereits (nachträgliche) Inschriften von 1485 befinden, muss die Kapelle vorher errichtet und ausgemalt worden sein. Die heutige Gestalt der Kapelle datiert auf Renovierungsmaßnahmen durch den Deutschen Orden vermutlich im 17. oder 18. Jahrhundert zurück. Aus dieser Zeit stammt die farbige Kassettendecke mit Wappen eines Deutschordenskomturs. Vermutlich wurde im Zuge der Umbaumaßnahmen auch eine einstmals vorhandene zweite Türe zugemauert, deren ebenfalls bemalte Leibung im Inneren noch zu sehen ist.
Aus den einstmals zwei Türen glauben Forscher zu schließen, dass die Kapelle einst Ziel bedeutender Wallfahrten gewesen ist. Damit größere Menschenmengen die Kirche ohne Engpässe durchschreiten konnten, wurden ein Eingang und ein separater Ausgang geschaffen. Die Wallfahrten könnten der Verehrung der heiligen Anna und damit verbundenen Bitten um Fruchtbarkeit gegolten haben.
Das eine Kreuzigungsszene darstellende Ölgemälde über dem Altar ist die Kopie des im späten 20. Jahrhunderts gestohlenen Originals.
Eine angedachte Sanierung der stark ausgebleichten Wandmalereien wurden aus Gründen der Wahrung der Authentizität der Kapelle verworfen.
Koordinaten: 49° 14' 43" N, 9° 11' 27" O