Kriechen
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Kriechen ist eine Fortbewegungsart, bei der der Körper (meist der Bauch, man kann aber auch seitwärts oder auf dem Rücken liegend kriechen) mit dem Boden in Berührung bleibt, im Gegensatz zu Krabbeln, Laufen oder Gehen.
Beim Menschen ist es die erste aktive Art der Fortbewegung und Voraussetzung für das spätere Krabbeln und Gehen. Vorstufen des Kriechens entwickeln sich bereits während des Getragen werdens. Kriechen trainiert die Muskeln und fördert das Koordinationsvermögen.
Bei Tieren ist es eine typische Fortbewegungsweise insbesondere bei Reptilien, bei einigen Amphibien, bei Würmern und anderen.
Das Wort "Kriechen" wird auch als (oft ironischer) Ausdruck für Unterwürfigkeit verwendet.
In der Technik
Der Begriff "Kriechen" wird auch in der Werkstoffkunde verwendet (Kriechversuch, Zeitstandfestigkeit siehe Kriechen (Werkstoffe)). Es handelt sich dabei um die temperatur- und zeitabhängige Verformung von Werkstoffen oder Werkstoffverbunden bei langzeitig wirkender, konstanter mechanischer Belastung. Man unterscheidet dabei drei Phasen: Beim "primären Kriechen" findet Verformungsverfestigung statt, beim "sekundären Kriechen" läuft der Prozess unter einer konstanten Kriechrate ab, die aber immer größer ist als Null. Beim "tertiären Kriechen" schließlich beschleunigt die Kriechrate und es kommt zur Bläschen- bzw. Rissbildung.
Sogenanntes Kriechöl wird verwendet um Objekte an unzugänglichen Stellen zu ölen, da es so dünnflüssig ist, dass es durch Kapillareffekt dorthin "kriecht".
Kriechstrom ist elektrischer Strom, der über einen Pfad fließt, der nicht zur Leitung von Strom vorgesehen ist.
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