Kriegsstraßenbahnwagen
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Der Kriegsstraßenbahnwagen (KSW) ist ein Straßenbahn-Einheitstyp. 1942 wurde dieser unter Leitung der Düsseldorfer Waggonfabrik Duewag kriegsbedingt mit einer vereinfachten Innenausstattung konzipiert.
[Bearbeiten] Technik
Die KSW wiesen eine ähnliche Länge auf wie typische noch zu Friedenszeiten gebaute zweiachsigen Wagen im Deutschen Reich. Der Achsstand war mit 2,9 bis 3,0 Metern durchaus nicht ungewöhnlich. Durch eine Veränderung der Raumaufteilung konnte aber ein erstaunlich großes Fassungsvermögen von 89 Plätzen erreicht werden. Dies wurde möglich, indem man den Innenraum nur ca. 4,3 Meter lang ausführte, die Gesamtlänge betrug 10,4 Meter. Der Innenraum verfügte über drei Gruppen von je vier in Abteilform angeordneten Sitzen, es waren also an jeder Seitenwand sechs Sitze in Querrichtung angebracht. Somit konnten zwar nur zwölf Fahrgäste einen Sitzplatz finden, es wurden jedoch 77 Stehplätze möglich. Das fehlen von inneren Trennwänden begünstigte den Fahrgaststrom und ermöglichte es, trotz der vielen Plätze akzeptable Aufenthaltszeiten in den Haltestellen zu erzielen. Eine große Schiebetür an jeder Plattformseite ermöglichte ebenfalls einen schnellen Fahrgastwechsel.
Die Wagen wurden in späteren Jahren häufig modernisiert. Hierbei wurden z. B. Kleinspannungsanlagen, Druckluftbremsen, teilweise sogar automatische Türen nachgerüstet. Zum Teil wurden in den sechziger und siebziger Jahren die Triebwagen als Sichtkarten-Wagen ohne Schaffner eingesetzt, während der Beiwagen mit einem Schaffner besetzt wurde, es gab aber auch schaffnerlose Beiwagen mit Fahrgastselbstbedienung. Ein Teil der Wagen wurde zu Gelenktriebwagen verschiedenster Bauarten umgebaut, um dem Personalmangel der Nachkriegszeit abzuhelfen.
Die Triebwagen besitzen im ursprünglichen Zustand ein Leergewicht von 10,4 Tonnen, die Beiwagen ein Gewicht von 6,5 Tonnen. In der Regel wurden die KSW von der Heidelberger Firma Fuchs geliefert, die Beiwagen wurden von der Uerdinger Waggonfabrik geliefert. Elektrisch wurden die Triebwagen von Siemens und BBC ausgestattet. Die Trieb- und Beiwagen sind jeweils mit zwei Magnetschienenbremsen ausgestattet.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Kriegsstraßenbahnwagen sollten die zahlreichen Straßenbahnwagen ersetzen, die während des Zweiten Weltkriegs durch Kampfhandlungen zerstört wurden. Entsprechend materialsparend, einfach, und robust sind diese Fahrzeuge ausgerüstet, mit wenigen Sitzplätzen aus Holz. Noch während des Krieges erhielten München, Danzig, Dresden, Duisburg, Frankfurt am Main, Kattowitz, Köln, Wien und Woltersdorf bei Berlin (Prototyp) die ersten Serien dieser Fahrzeuge. Der Großteil der Fahrzeuge wurde jedoch nach dem Kriege gebaut und ausgeliefert. Die Stückzahl beläuft sich auf 148 Trieb- und 313 Beiwagen. Ausgeliefert wurden diese Fahrzeuge in den Jahren 1946 bis 1950. Sie waren bei der Auslieferung äußerst spartanisch ausgestattet.
Aus dem KSW wurde der polnische Einheitswagen N entwickelt.
Heute werden die noch zahlreich vorhandenen KSW-Fahrzeuge bei verschiedenen Betrieben als Museumsfahrzeuge eingesetzt.