Kronleuchtersaal in der Kölner Kanalisation
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Kronleuchtersaal ist der Name eines etwa dreiseitigen und 4,60 Meter hohen Raumes in einem Bauwerk der Kölner Kanalisation. Zur Einweihung 1890 wurde der Raum mit zwei Kronleuchtern mit je sechs Kerzen geschmückt, weil Kaiser Wilhelm II. eingeladen war. 1990 wurden die verrotteten Kronleuchter durch einen weißgestrichenen elektrischen Kronleuchter vom Sperrmüll ersetzt.
Der Abgang zum Kronleuchtersaal befindet sich unter einer grüngestrichenen Stahltür in der Wiese nahe der nördlichen Kreuzung des Th.-Heuss-Ring mit der Clever Straße in der Neustadt Nord.
[Bearbeiten] Historie
Im Rahmen der Entwicklung der Neustadt ab 1881 wurde durch den Stadtbaumeister Josef Stübben (ausführender Ingenieur: Carl Steuernagel) ein Abwassersystem für Alt- und Neustadt geplant. Das Stübben´sche Kanalisationssystem galt damals als technisch vorbildlich.
Stübben sah einen Tiefsammler in Rheinufernähe, einen parallelen höhergelegener Hochsammler und einen Ringkanal zur Entwässerung der Altstadt vor. Im Kronleuchtersaal wurden Hochsammler und Ringkanal zusammengeführt und die Abwässer unter Clever und Amsterdamer Straße nach Norden zum ersten Kölner Klärwerk geführt. Während der Ringkanal offen im Bogen durch den Kronleuchtersaal führt, werden die Abwässer des Hochsammlers von unten in den Ringkanal geleitet.
Der Raum ist technisch gesehen auch ein so genanntes „Regenentlastungsbauwerk“. Bei starkem Regenwasseranfall läuft der Ringkanal über die Mauer über und läuft durch den Raum in einen weiteren Kanal direkt zum Rhein.
Eine steinerne Gedenktafel erinnert im Kronleuchtersaal an die Inbetriebnahme durch Oberbürgermeister Hermann Becker 1890.
[Bearbeiten] Gegenwart
Das Bauwerk wurde im 2.Weltkrieg nicht beschädigt. Es präsentiert sich heute in einem hervorragenden Zustand und dient immer noch der ursprünglichen Aufgabe. Allerdings werden die Abwässer jetzt zum rechtsrheinischen Klärwerk in Stammheim geleitet.
Der Kronleuchtersaal steht seit dem 24. Juni 2004 unter Denkmalschutz.
Seit 2000 veranstalten die Kölner Stadtentwässerungsbetriebe im Kronleuchtersaal Führungen und auch Konzerte. Dabei wird die besondere Akustik der drei einmündenden Kanalröhren sowie der angrenzenden Gewölberäume genutzt. Der Aufenthalt im Kronleuchtersaal bei hoher Luftfeuchtigkeit ist nur bei permanenter Gasmessung erlaubt.
[Bearbeiten] Weblinks
- Pressemitteilung der Stadtentwässerung Köln vom 25.06.2004
- Köln unterirdisch spezial II: Der Kronleuchtersaal, Artikel auf regiocolonia.de
Koordinaten: 50° 57' 3" N, 6° 57' 48" O