Kulturboden
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Der Kulturboden ist diejenige Form des Bodens, die der landwirtschaftlichen Nutzung dient.
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[Bearbeiten] Wichtige Kulturböden
[Bearbeiten] Sandboden
Gute Eigenschaften: wird gut durchlüftet und schnell erwärmt; Regenwasser wird gut aufgenommen; der Boden lässt sich bei jedem Wetter bearbeiten.
Schlechte Eigenschaften: schnelle Abkühlung, Wasser wird nur schlecht gehalten; Dünger verrottet schnell oder verschwindet im Untergrund; der Boden erfordert sehr viel Gießarbeit.
Verbesserungsmaßnahmen: Verwendung von Rinder- und Schweinedünger, nur kleine Mengen von Mineraldünger und dann öfter geben; Torf nur auf die Oberfläche legen, nicht eingraben.
[Bearbeiten] Humoser Sandboden
Gute Eigenschaften: Erwärmung geht schnell und hält lange an; gute Durchlüftung und Bearbeitung; Mineraldünger halten sich befriedigend, die wasserhaltende Kraft ebenso. Mit diesen Eigenschaften zählt der humose Sandboden zu den besten Kulturböden.
Schlechte Eigenschaften: Verwehungen bei Trockenheit möglich, sofern er sehr feinkörnig ist. Oberfläche trocknet schnell aus.
Verbesserungsmaßnahmen: Rinderdünger eingraben; Mineraldünger nur in kleinen Mengen, dafür jedoch öfter zugeben. Verrotteten Stalldünger oder Torf nur als Bodenabdeckung verwenden.
[Bearbeiten] Lehmiger Sandboden
Gute Eigenschaften: Verwendbar für fast alle Kulturen. Durchlüftung ist in etwa gut. Mineraldünger halten sich besser als in Sandboden, auch der Stalldünger wird besser genutzt. Bodenbearbeitung ist durchschnittlich.
Schlechte Eigenschaften: Erwärmt sich langsamer als humoser Sandboden. Feuchtigkeit wird nicht lange gehalten.
Verbesserungsmaßnahmen: Eher Rinderdünger verwenden. Bodenabdeckung ist wichtig, um die Austrocknung zu verhindern.
[Bearbeiten] Sandiger Lehmboden
Gute Eigenschaften: Für fast alle Kulturen verwendbar; wasserhaltende und wassersteigende Kraft ist gut. Durchlüftung ist ausreichend. Stalldünger wird gut ausgenutzt, die Bodenbearbeitung ist durchschnittlich.
Schlechte Eigenschaften: Bei regelmäßiger Humus-Zufuhr sind keine schlechten Eigenschaften erkennbar.
Verbesserungsmaßnahmen: Bodenbedeckung dient der wirtschaftlichen Hack- und Gießarbeit; eher Kalksteinmehl als Ätzkalk verwenden.
[Bearbeiten] Lehmboden
Gute Eigenschaften: Wasserhaltende und wassersteigende Kraft ist sehr gut; Mineraldünger werden ausreichend festgehalten. Ausnutzung von Stalldünger ist sehr gut. Bei starker Humus-Zufuhr ist er einer der besten Kulturböden.
Schlechte Eigenschaften: Durchlüftung nicht besonders gut; die Erwärmung im Frühjahr erfolgt langsam und die Bearbeitung ist relativ schwer, da er viel Hackarbeit verlangt.
Verbesserungsmaßnahmen: Bodenabdeckung verhindert das Verschlammen der Oberfläche bei Regen und Gießen. Pferdedünger eingraben und regelmäßiges Kalken mit Ätzkalk macht ihn besser durchlüftbar.
[Bearbeiten] Moorboden
Gute Eigenschaften: kann das Wasser gut halten und ist besonders für Moorbeet- und Heidepflanzen geeignet; Mineraldünger werden sehr gut gehalten, Stalldünger ist nicht notwendig.
Schlechte Eigenschaften: Schlecht durchlüftet und eher saurer Boden; oft sehr kalt, je nach Torfart nährstoffarm.
Verbesserungsmaßnahmen: Je nach Schichtdicke tief rigolen (= Tiefenlockern, Umpflügen bis in 80 cm Tiefe), um einen durchlässigen Untergrund zu erhalten. Viel Kalk beibringen und groben Sand in die obere Schicht einarbeiten.
Siehe auch: Bodenart, Korngröße, Wasserkapazität
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.biozac.de/biozac/biogart/boden.htm detaillierter Artikel