Kyrie eleison
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Kýrie eléison (griech. κύριε ἐλέησον, „Herr, erbarme dich“) war in vorchristlicher Zeit ein gebräuchlicher Huldigungsruf für Götter und Herrscher. Die Juden der griechischsprachigen Diaspora hatten den Kyrios-Titel auf den Gott Israels bezogen (als Übersetzung für „adonaj“, vergleiche JHWH), und im frühen Christentum wurde er zur zentralen Hoheitsbezeichnung Jesu.
Mit den Worten "Kyrie, eleison! Christe, eleison! Kyrie, eleison!" begrüßen Christen seit den Anfängen des Christentums Jesus in ihrer Mitte.
Das Kyrie folgt in der Heiligen Messe dem allgemeinen Schuldbekenntnis. Vielfach wird es gesungen. Je nach Gottesdienstanlass oder Zeit im Kirchenjahr können auch kurze Texteinschübe (Tropen) verwendet werden.
Bei diesen Anrufungen handelt es sich nicht um Fürbitten, sondern um Lobpreis. Jesus Christus wird für seine Heilstaten gepriesen, etwa mit
- Herr Jesus! Du Wort des Lebens! Kyrie eleison
- Herr Jesus, du Licht der Menschen! Christe, eleison
- Herr Jesus, du bist unser Weg zum Vater! Kyrie, eleison
oder
- Herr Jesus, Sohn des lebendigen Gottes: Kyrie eleison.
- Du Mittler des Neuen Bundes: Kyrie eleison.
- Herr Christus, du hast für uns getragen Kreuz und Leiden. Christe eleison.
- Du bist für uns auferstanden von den Toten. Christe eleison.
- Herr Jesus, du Herr deiner Kirche: Kyrie eleison.
- Du Hoffnung der ganzen Erde: Kyrie eleison.
Die Alternativform "Christe eleison" entstand in Rom und war nirgends sonst gebräuchlich.