KZ-Nebenlager Steyr-Münichholz
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Das KZ-Nebenlager Steyr-Münichholz wurde am 14. März 1942 in der Haagerstrasse in Münichholz gegründet und war eines der ersten Nebenlager für die deutsche Rüstungsindustrie. Die Häftlinge kamen aus dem Hauptlager Mauthausen. Ihre Arbeitskraft wurde in den Steyr-Werken in der Rüstungsproduktion ausgebeutet. Für die Stadt Steyr mussten sie Straßen und Luftschutzbunker bauen.
Der Großteil der Häftlinge kam aus Spanien, Frankreich, Polen, Italien, Griechenland, Russland und Tschechien. Die Anzahl der Häftlinge bewegte sich zwischen 1.000 und 2.000, im April 1945 wurde mit 3.090 der höchste Häftlingsstand erreicht, da mehrere Evakuierungsmärsche aus dem KZ Wiener Neustadt über Steyr geführt wurden. Viele Häftlinge kamen durch mangelhafte Ernährung, Arbeitseinsätz e bei jedem Wetter bei enormem Arbeitstempo, unpassende Kleidung und die kaum vorhandene medizinische Betreuung ums Leben. Auch die Luftangriffe auf die Steyr-Werke im Februar und April 1944 forderte Opfer. Die genaue Zahl der Opfer des KZ Steyr-Münichholz ist bis heute unbekannt. Jedoch sind im Veraschungsbuch der Stadt Steyr 226 Häftlinge namentlich erfasst, die im Steyrer Krematorium verbrannt wurden und deren letzter Aufenthaltsort das KZ Steyr-Münichholz war. Die kranken Häftlinge wurden normalerweise in das Hauptlager zurückgeschickt und dort umgebracht. US-Amerikanische Truppen befreiten das Lager am 5. Mai 1945. „Niemals vergessen” ist die Inschrift des Gedenksteins auf dem Steyrer Urnenfriedhof, hier wurde 1948 die Asche von KZ-Häftlingen beigesetzt.
[Bearbeiten] Literatur
- Videodokumentation von Ruth Gutermann, Brita Pohl und Leonhard Weidinger: Das KZ-Nebenlager Steyr-Münichholz, Zwangsarbeit für die Steyr-Werke, 38 min VHS, [1]
- Perz Bertrand, Steyr- Münichhholz. Ein Konzentrationslager der Steyr-Daimler-Puch A.G., in: Jahrbuch des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes 1989, 52-61