Lank-Latum
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lank-Latum ist seit dem 1. Januar 1970 einer von 8 Stadtteilen der neu gegründeten Stadt Meerbusch, die zwischen den Großstädten Düsseldorf, Krefeld, Duisburg und Neuss am linken Niederrhein gelegen ist. In Lank-Latum leben 9832 Einwohner (Stand 11. November 2006).
[Bearbeiten] Name
Lank wird in einer Urkunde von 733 als Beslanc erstmals erwähnt, später auch als Lancho, Lanco, Lanke, Lanch und Langium. Latum wird in einer Urkunde des 11. Jahrhunderts als Latheim geschrieben. Verschiedene Deutungen beider Namen sind noch nicht endgültig geklärt. Lank wird einmal gedeutet als Ableitung von Lancwata (kelt.: langes Wasser), zum anderen gibt es die Theorie, dass der Name von einem Eigennamen abgeleitet ist (Belsus). Die erste Deutung wird allerdings als überholt angesehen.
Latum wird einmal abgeleitet vom „Heim der Laten“, (Niederlassung der einem Herrenhof zinspflichtigen halbfreien Bauern). Eine andere Version deutet Latum als eine Siedlung oder ein Heim in oder an einem sumpfigen Gelände. Beide Versionen sind durchaus zu vertreten.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Kirchspiel Lank umfasste seit dem Mittelalter die Dörfer Lank, Latum, Kierst, Langst, Ilverich, Strümp, Bösinghoven, Ossum und Gellep, Stratum und Heulesheim und Nierst. Vermutlich gehörten zur Zeit der Christianisierung um 700–900 auch (Krefeld-)Bockum und Linn dazu. Das St.-Stephanus-Patrozinium in Lank deutet auf eine frühe Missionstätigkeit dieses Raumes durch das nahe gelegene Kloster des hl. Suitbert in (Düsseldorf-)Kaiserswerth hin. Bockum und Linn sind aber schon seit dem Mittelalter eigenständige Pfarren.
Das Land Linn, zu dem das Kirchspiel Lank gehörte, gelangte 1392 von den Grafen zu Kleve endgültig in das Kurfürstentum Köln. Diese Zugehörigkeit zum Niederen Erzstift blieb bis zum Einzug der französischen Revolutionstruppen 1794 erhalten. Die Franzosen teilten das Kirchspiel Lank in drei weltliche Mairien (Bürgermeistereien) auf, nämlich die Mairie Lank, zu der auch Latum und Ilverich gehörten, die Mairie Langst mit Langst, Kierst, Nierst und Gellep-Stratum sowie die Mairie Strümp mit Strümp, Ossum und Bösinghoven. Auch nach dem Übergang an Preußen 1815 wurde diese Aufteilung beibehalten. Seit 1821 gab es einen gemeinsamen Bürgermeister für alle drei Bürgermeistereien. 1842 erfolgte die Gründung der Land-Bürgermeisterei Lank mit den 8 Spezialgemeinden Lank, Latum, Nierst, Langst-Kierst, Ilverich, Strümp, Ossum-Bösinghoven, Gellep-Stratum. Am 1. April 1910 wurden die beiden Gemeinden Lank und Latum auf eigenen Wusch unter dem Namen Lank-Latum vereinigt.
Nach Einführung der preußischen Amtsordnung 1927 wurde für die Land-Bürgermeisterei Lank die Bezeichnung Amt Lank geführt. 1929 schieden Gellep-Stratum mit Heulesheim und größeren Gebietsanteilen am Latumer Bruch aus dem Amtsgebiet aus und wurden der Stadt Krefeld zugeordnet. Gleichzeitig wurde der bisherige Landkreis Krefeld, zu dem das Amt Lank gehörte, vergrößert und in Landkreis Kempen-Krefeld umbenannt.
[Bearbeiten] Quellen
- Volkshochschule Meerbusch: Heimat Meerbusch. Meerbusch 1985
- Peter Dohms: Meerbusch – Die Geschichte der Stadt Meerbusch und ihrer Altgemeinden. Meerbusch 1991
Koordinaten: 51° 18' N, 6° 41' O
Büderich | Ilverich | Langst-Kierst | Lank-Latum | Nierst | Ossum-Bösinghoven | Osterath | Strümp