Leberblümchen
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Leberblümchen | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hepatica nobilis | ||||||||||||
Schreb. 1771 |
Das Leberblümchen (Hepatica nobilis) gehört zur Pflanzenfamilie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Das Leberblümchen ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 25 cm erreicht. Die Laubblätter, welche erst nach der Blüte ausgebildet werden, sitzen an langen Stielen und sind 3-lappig geformt. Hierin erinnern sie an den Umriss der menschlichen Leber, der die Pflanze wohl ihren volkstümlichen Namen verdankt. An der Blattoberseite zeigt sich eine meist dunkelgrüne Färbung, während die Blattunterseite eher purpur-violett getönt ist. Die Blätter überdauern gewöhnlich den Winter.
Die ebenfalls langgestielten blau(violetten), endständigen Blüten weisen mit ihren 6-9 Kronblättern und weissen Staubgefäßen einen Durchmesser von 15-30mm auf. Sie schliessen den behaarten Stängel ab und sitzen beinahe auf den 3 kelchartigen Hochblättern auf. Die Blütezeit ist von März bis April. Selten kommen auch Pflanzen mit weißen oder purpur Blüten vor.
Bei Regenwetter und am Abend gehen die Blüten in eine nickende Haltung über und schließen sich dann. Dies geschieht durch Wachstumsbewegungen, dadurch wachsen die Blütenblätter während der Blüte auf das Doppelte der ursprünglichen Größe an.
Das Leberblümchen ist ein wichtiger Pollenlieferant für Bienen und Käfer. Die Samen, behaarte Nüsschen mit Elaiosom werden von Ameisen aufgesucht und durch diese verbreitet.
Das Leberblümchen steht unter Naturschutz und darf weder gepflückt noch ausgegraben werden. Außerdem ist es giftig wegen des in ihm enthaltenden Protoanemonin.
[Bearbeiten] Vorkommen
Das Areal des Leberblümchens ist durch große Verbreitungslücken gekennzeichnet (disjunktes Areal). Sein Verbreitungsschwerpunkt liegt in den Laubwäldern der nördlichen Hemisphäre. In Europa, Ostasien und Nordamerika bildet es unterschiedliche geographische Rassen aus. Als Standorte werden lichte Buchen- und Eichenwälder mit kalkhaltigem basenreichen Lehmböden bevorzugt.
Früher galt das Leberblümchen als eine beliebte Blume im Bauerngarten.
[Bearbeiten] Ökologie
Das Leberblümchen gehört zu den ersten Frühjahrsblühern. Die Blütezeit der einzelnen Pflanze beträgt nur etwa eine Woche. Während dieser Zeit verdoppelt sich die Länge der Blütenhüllblätter.
Aufgrund des in der frischen Pflanze enthaltenenen Protoanemonin, kann das Leberblümchen als schwach giftg bezeichnet werden. Bei Kontakt mit Haut oder Schleimhäuten entfaltet das Protoanemonin seine reizende Wirkung und kann zu Rötungen, Juckreiz oder auch Blasenbildung führen.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Leberblümchen (Hepatica nobilis) – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |