Lemvigbanen
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Die Lemvigbahn (VLTJ) ist eine normalspurige Privatbahn im Nordwesten Dänemarks. Der offizielle Name des Unternehmens ist Vemb–Lemvig–Thyborøn Jernbane A/S.
Mit 59,5 Kilometern war sie die längste dänische Privatbahn vor den Fusionen zu Beginn des 21. Jahrhunderts (Lokalbanen um København, De Nordjyske Jernbaner) und führt von Vemb an der DSB-Strecke Holstebro–Ringkøbing über Lemvig nach Thyborøn. Zwischen Lemvig und Harboøre führt die Strecke durch die Dünen.
Der Streckenabschnitt Vemb–Lemvig wurde am 20. Juli 1879, die beiden Teilabschnitte Lemvig–Harboøre am 22. Juli 1899 bzw. Harboøre–Thyborøn am 1. November 1899 eröffnet, die beiden Linien fusionierten aber erst 1921 zur VLTJ.
Größter Kunde im Güterverkehr ist die Firma Cheminova auf der Halbinsel Rønland zwischen Thyborøn und Harboøre. Zeitweise war auch noch Th. Andels Fiskemelfabrik Güterkunde der Lemvigbahn. Allerdings spielt der Güterverkehr wie bei allen dänischen Bahnen bei der VLTJ nur eine untergeordnete Rolle.
Vom Bahnhof Lemvig führt Dänemarks einzige Bergbahn als Adhäsionsbahn hinunter nach Lemvig Havn. Der Höhenunterschied wird mit einer Spitzkehre bewältigt. Diese Strecke wird nur in den dänischen Sommerferien bedient.
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[Bearbeiten] Bahnhöfe und Haltepunkte
- Vemb
- Amstrup
- Bækmarksbro
- Sinkbæk
- Fåre
- Ramme
- Bonnet
- Armose
- Lemvig
- Balleby
- Klinkby
- Nejrup
- Strande
- Victoria Street Station/Victoriagade
- Vejlby Nord (Gare du Nord)
- Vrist
- Harboøre
- Rønland
- Thyborøn Kirke
- Thyborøn Havn
Zugbegegnungen waren ursprünglich nur an den Endbahnhöfen Vemb und Thyborøn, sowie in Lemvig auf der durchgehend eingleisigen Strecke möglich. Zur Taktverdichtung auf dem Abschnitt Lemvig - Thyborøn, wurden inzwischen die Haltepunkte Harboøre (2004) und Strande (2006) als Begegnungshaltepunkte mit Mittelbahnsteig komplett neu errichtet, wobei planmäßig bis jetzt nur in Harboøre gekreuzt wird. Das Ausweichgleis in Strande ist noch unbenutzt.
Mitte, bzw. Ende der 90er Jahre gab es auch einzelne planmäßige Zugkreuzungen in Klinkby. Dafür wurde ein altes Stumpfgleis in Bahnsteignähe notdürftig für den Betrieb aufbereitet. Da das Gleis nur über eine Weichenverbindung verfügte, musste der aus Lemvig kommende Zug nach dem Bahnsteighalt in das Stumpfgleis fahren und sich dort "einschließen", bzw. die Weiche hinter dem Zug umstellen und verriegeln. Dann konnte der entgegenkommende (2.) Zug an den Bahnsteig fahren. Nachdem dieser Zug Richtung Lemvig abgefahren war, musste der 1. Zug rückwärts aus dem Abstellgleis rausrangieren - zurück an den Bahnsteig am Hauptgleis. Nachdem die Weiche wieder umgestellt wurde, konnte die Fahrt nach Thyborøn weitergehen. Diese komplizierten (und sehr zeitraubenden) Zugkreuzungen sind im planmäßigen dänischen Bahnverkehr einmalig gewesen. Zeitweise gab es solche Zugkreuzungen auch im Bahnhof von Harboøre, bevor dort 2004 ein "richtiges" Überholgleis mit Mittelbahnsteig errichtet wurde.
[Bearbeiten] Fahrzeuge
Die VLTJ bekam sehr spät ihre Lynetter. In den neunziger Jahren bekam die VLTJ eine gebrauchte Lokomotive der Firma NOHAB, die sie als MX 26 einreihte.
Fahrzeugliste 2006:
- MX 26 "Tørfisken" (gebraucht von den Danske Statsbaner, MX 1025),
- MY 28 "Viktoria" (gebraucht von den Danske Statsbaner, MY 1152),
- T 27 (Gebraucht von der Deutsche Bundesbahn, Köf II 6349/323 655-1),
- YBM D16 (gebraucht von Statens Järnvägar, Y7 1252),
- YBM 17 (gebraucht von Statens Järnvägar, Y6 997 und Odsherreds Jernbane, S 48),
- Ym 12/Ys 12 "Storåen" (Hersteller aller Lynetter war DUEWAG, Deutschland),
- Ym 13/Ys 13 "Vigen",
- Ym 14/Ys 14 "Tangen"
- Ym 15 "Fjorden" und
- Ym 16/Ys 16 "Heden"
Bis 1999 kam der Ym 17 von der "Nærumbanen" als Ym 15 "Fjorden" zur VLTJ, um Reserven zu haben, während die drei zweiteiligen Lynetter modernisiert wurden.
Da Th. Andels Fiskemelfabrik für ein höheres Güterverkehrsaufkommen sorgte und die "Østbanen" ihre gebrauchten MX nicht weiter benötigte, mietete man von der ØSJS kurzerhand die Mx 41 "Kong Hother" an.
Im Sommer 2006 wurde die Lynetter Flotte abermals durch einen zweiteiligen Lynetter aus den Beständen der "Nærumbanen" erweitert. Diese Einheit ist seitdem als Ym 16/Ys 16 "Heden" auf dem Netz der VLTJ unterwegs. Ym 15 "Fjorden" wird seitdem als Notreserve, sowie als Fahrzeug für die, im Sommer stattfindenden Fahrten auf der Bergbahn bereit gehalten.
[Bearbeiten] Sonstiges
Irgendwann wollte man noch eine Bahnlinie von Lemvig nach Struer bauen. Diese Strecke wurde jedoch nie gebaut. Dafür bediente die VLTJ 1999 mit ihren Bussen eine Buslinie nach Struer.
Der Name Tørfisken der Lok MX26 ist von der dänischen Gruppe Tørfisk abgeleitet, die mit dem Lied "VLTJ" 1985 auf dem Album "Stemning" die Lemvigbahn musikalisch verewigte. Das Lied erlangte in Dänemark Kultstatus.
Nachdem der Personenverkehr der Lemvigbanen in den vergangenen Jahren immer wieder am seidenen Faden hing, scheint die Zukunft gesichert.
Die VLTJ-Strecke wurde als Pilotstrecke für die weltweit ersten Personenzüge mit Wasserstoff-Antrieb ausgewählt.
Mehr dazu auch unter:Hydrogentrain
[Bearbeiten] Literatur und Quellen
- Richard Latten: Vom Fehmarnsund zum Nordkap - Die Eisenbahnen in Skandinavien, Band 1 Dänemark, Norwegen, ISBN 3-921679-85-0,
- Tom Lauritsen: Danske lokomotiver og motorvogne 1997, ISBN 91-7266-141-0,
