Leon Krier
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Léon Krier (* 1946 in Luxemburg) ist ein Architekt, Architekturtheoretiker und Stadtplaner aus Luxemburg. Er ist einer der bedeutendsten Vertreter der neorationalistischen und neoklassizistischen Architektur des späten 20. Jahrhunderts, vor allem durch seine provokanten theoretischen Beiträge zum Thema Städtebau und Stadtplanung. Sein Bruder Rob Krier ist ebenfalls ein bedeutender Architekt der Postmoderne.
Léon Krier begann an der Universität Stuttgart ein Studium der Architektur und arbeitete später unter anderem mit James Stirling (Architekt) (1968-70) und Josef Paul Kleihues (1973-74) zusammen, seit 1974 ist er selbstständig.
Krier fordert eine Abkehr von den Prinzipien der modernistischen Architektur und des modernistischen Städtebaus. In der klassischen Bautradition, wie sie bis etwa 1830 ausformuliert worden ist, sieht er zeitlos gültige Modelle auch für das aktuelle Bauen. Allerdings sollen die Elemente der ehemals durchgehend symmetrisch und hierarchisch gegliederten Bauensembles einzeln und frei verwendet werden können. Insbesondere wendet sich Krier gegen das industrialisierte, kapitalistisch bestimmte Bauen, in welchem er einen Grund für die zunehmende Verhässlichung der Welt sieht. Demgegenüber geht er von einer handwerklich orientierten, künstlerischen Architekturvorstellung aus. Kriers Architekturkritik ist damit Teil einer umfassenden, konservativ geprägten Kulturkritik.
Krier legte viele als Idealentwürfe ausgearbeitete, großräumige Stadtplanungen vor. Dabei wendete er immer weniger Planungsmethoden des Neorationalismus an, sondern entwickelte sich in Richtung Neoklassizismus. Als Theoretiker des Städtebaus greift Krier das modernistische Dogma von der Aufteilung der Stadt in Funktionszonen an, wie es die CIAM vertreten hatten. Insbesondere wendet er sich gegen die Stadtanlagen US-amerikanischer Prägung (hochverdichtetes Geschäftszentrum mit wuchernden Suburbs) und fordert eine motivisch, typologisch und funktional durchmischte und gemäßigt verdichtete Stadt. Dabei orientiert sich an der europäischen Stadt des 18. und 19. Jahrhunderts. Utopische Architektur ist Kriers "Atlantis-Projekt" für Teneriffa.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Berliner Architekturpreis, 1977.
- Jefferson Memorial Gold Medal, 1985.
- Chicago American Institute of Architects Award, 1987.
- Europäischer Kulturpreis, 1995.
- Silbermedaile von der Académie Française für sein Buch Choice or Fate, 1997.
- Richard H. Driehaus Prize for Classical and Traditional Architecture, 2003.
Personendaten | |
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NAME | Krier, Léon |
ALTERNATIVNAMEN | Krier, Leon |
KURZBESCHREIBUNG | Architekt und Stadtplaner aus Luxemburg |
GEBURTSDATUM | 1946 |
GEBURTSORT | Luxemburg |