Letale Dosis
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Eine letale Dosis (LD) ist die für ein bestimmtes Individuum tödliche Menge eines bestimmten Stoffes oder einer bestimmten Strahlung. Zum Beispiel liegt bei einem erwachsenen Menschen die letale Dosis von Kaliumcyanid (Zyankali) bei etwa 140 Milligramm.
Typische Wertangaben sind LD50, LC50, LDLo.
Im Tierversuch wird der sogenannte LD50-Wert bestimmt, die Menge, die bei einmaliger Gabe den Tod von 50 % der Versuchstiere zur Folge hat. Der LD50-Wert ist ein Maß für die akute Giftigkeit (Toxizität) einer Substanz (wie z. B. eines Medikaments) und wird üblicherweise in mg/kg Körpergewicht angegeben. Da die Art der Verabreichung eine Rolle für die Giftigkeit spielt, ist auch diese anzugeben (z. B. oral, subkutan oder intravenös). Das Maß wird seit 1927 benutzt und basiert auf einer Idee des Pharmakologen John William Trevan. Die Ermittlung des LD50 am Menschen ist aus ethischen Gründen tabu, am nicht-menschlichen Tier umstritten, zumindest aber an strenge Auflagen gebunden (vergleiche Tierschutz).
In der wissenschaftlichen Literatur werden daneben tödliche (Gift-)Unfälle von Menschen dokumentiert, wenn kontrollierte Bedingungen eine unzweifelhafte Datenlage sicherstellten (z. B. Medikamentenscreening). So bedeutet die Abkürzung LDLo lethal dose low, englisch für „niedrigste (publizierte) letale Dosis“.
Da sich die toxische Wirkung von Substanzen zwischen verschiedenen Tierarten wie auch zwischen Tier und Mensch stark unterscheiden kann, sind die LD50-Werte nur äußerst bedingt auf den Menschen übertragbar und dienen nur als grober Anhaltswert.
Bei Gasen spricht man von LC50, also von der letalen Konzentration (letal concentration). Das ist jene Konzentration in der Atemluft, durch die die Hälfte der Versuchstiere stirbt.
Im Strahlenschutz spricht man von einer letalen Dosis, die einer Strahlendosis entspricht, die zu 100 % tödlich ist. (LD100)