Lexikographische Präferenzordnung
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Die lexikographische Präferenzordnung ist eine Präferenzordnung, die der Ordnung in einem Lexikon entspricht. Geht man von einem (papierbasiertem) Lexikon aus, so werden die Wörter geordnet, indem die Ordnung des Alphabets zugrunde gelegt wird. Dabei wird vorrangig nur die jeweils ersten Buchstabe betrachtet (Aachen steht vor Bochum), erst wenn die ersten Buchstaben übereinstimmen, werden die zweiten Buchstaben berücksichtigt (Berlin steht vor Bochum), bei Gleichheit der ersten beiden Buchstaben wird dann der dritte Buchstabe betrachtet (Bochum steht vor Bottrop), usw.
Allgemein werden bei einer solchen Ordnung Vektoren (Wörter, Güterbündel etc.) geordnet, indem die Ordnung der Vektoren zuerst nur durch die Ordnung der ersten Komponenten bestimmt wird. Stimmen die ersten Komponenten überein, so werden die zweiten Komponenten betrachtet usw.
Man spricht von einer Präferenzordnung, wenn die Ordnung auf den subjektiven Präferenzen eines Individuums basiert.
Ein Beispiel für eine lexikographische Präferenzordnung stellt der Medaillenspiegel bei olympischen Spielen dar. Ein Land rangiert in der Einstellung der meisten Individuen vor einem anderen, wenn es mehr Goldmedaillen errungen hat. Bei Gleichheit werden entsprechend die Silbermedaillen betrachtet und danach die Bronzemedaillen. In der Tabelle rangiert Land 1 vor allen anderen, weil es die meisten Goldmedaillen hat, Land 2 steht vor Land 3, weil es bei gleicher Anzahl von goldenen mehr silberne Medaillen bekommen hat. Bei Land 4 und 5 müssen noch die bronzenen Medaillen berücksichtigt werden.
Land | Gold | Silber | Bronze |
---|---|---|---|
Land 1 | 10 | 5 | 7 |
Land 2 | 8 | 7 | 4 |
Land 3 | 8 | 5 | 7 |
Land 4 | 5 | 3 | 7 |
Land 5 | 5 | 3 | 2 |
Für Wirtschaftstheoretiker sind lexikographische Präferenzordnungen dadurch interessant, dass sie keine Indifferenzkurven besitzen und darum ein Standardinstrument der Haushaltstheorie nicht eingesetzt werden kann.