Liberal Party
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Die Liberal Party war eine politische Partei in Großbritannien. Sie ging in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts aus der Whig Party und den sogenannten Radikalen hervor, zu denen sich später noch die Anhänger von Sir Robert Peel gesellten. Einer ihrer stärksten Führer war David Lloyd George. Im britischen Zweiparteiensystem war sie neben der Conservative Party die reformerischere politische Kraft, die außerdem den Freihandel befürwortete. Sie wechselte sich bis 1885 mit den Konservativen in der Regierung ab. Die Abspaltung der Unionist Party über die Frage der irischen Selbstregierung schwächte die Liberalen nachhaltig. Sie konnte dennoch 1906 noch einmal eine Mehrheit erringen. Das Aufkommen der Labour Party allerdings entzog den Liberalen ihre Wähler in der Arbeiterschaft, und sie wurde von der Arbeitspartei in der Rolle der zweiten großen Partei abgelöst. Nach dem Zweiten Weltkrieg erreichte ihr Wähleranteil den Tiefpunkt, erholte sich allerdings in der Folge. Wegen des Mehrheitswahlrechts konnten die Liberalen allerdings trotz eines Stimmanteils von teilweise nahezu 20% landesweit nur wenige Sitze im britischen Unterhaus erringen. Mit der von der Labour Party abgespaltenen Social Democratic Party bildete die Liberal Party bei zwei Unterhauswahlen 1983 und 1987 eine Wahlallianz (The Alliance), die 1988 zur Vereinigung der beiden Parteien zu den Liberal and Social Democrats führte.
Heutzutage existiert in Großbritannien eine Liberal Party, die von Gegnern der Fusion mit der Social Democratic Party gebildet wurde. Es handelt sich aber rechtlich um eine neue Organisation, nicht um die Rechtsnachfolgerin der in der Vereinigung aufgegangenen Liberal Party.
[Bearbeiten] Literatur
- Roy Douglas: Liberals: The History of the Liberal and Liberal Democrat Parties. – London : Hambledon & London, 2005. – ISBN 1852853530