Luftangriffe auf Kassel
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Kassel gehört neben Dresden, Hamburg, Pforzheim und Darmstadt zu den deutschen Städten mit den höchsten Opferzahlen durch allierte Luftangriffe. Den schwersten Luftangriff erlebte die Stadt am 22. Oktober 1943.
Da Kassel, insbesondere in den Altstadtbereichen, eine Stadt mit sehr vielen Fachwerkhäusern war, wurde sie zum perfekten Ziel von Brandbombenangriffen im Rahmen der britischen Area Bombing Directive. Durch den gezielten Massenabwurf von Phosphor- und Stabbrandbomben entstand durch das in Brand gesetzte Holz ein Feuersturm. Zielgebiet des Angriffs bildte die dicht besiedelte mittelalterliche Altstadt Kassels, da sie die höchste Korrelation von Holz im Verhältnis zur Gesamtbaumasse aufwies und stellte damit zum Entzünden eines Feuersturms in Kassel das optimale Kernzielgebiet dar. Zuerst wurden tausende Sprengbomben in der Form eines Viertelkreises sowie hunderte schwere Luftminen abgeworfen. Durch die Druckwellen der Explosionen wurden die Dächer aufgerissen. Danach wurden mehr als 350.000 Stabbrandbomben über dem Stadtgebiet abgeworfen, die nun in die aufgerissen Dachstühle der Häuser fielen und diese innerhalb kürzester Zeit in Vollbrand versetzten. Die tausenden von Einzelbränden vereinigten sich innerhalb einer Stunde zu einem Feuersturm mit orkanartigen Windgeschwindigkeiten. In dieser Nacht starben über 10.000 Menschen und 80% der Wohnhäuser wurden zerstört. Die Altstadt wurde zu mehr als 97 % zerstört.
