Lymphfollikel
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lymphfollikel (Folliculi lymphatici), auch Lymphknötchen (Noduli lymphatici) genannt, sind kugelige Kolonien von B-Lymphozyten, in denen deren Differenzierung und Vermehrung stattfindet.
Angelegt werden sie als Primärknötchen. Sie zeigen eine homogene Verteilung kleiner Lymphozyten. Nach Antigenkontakt kommt es hier zur mitotischen Vermehrung und Differenzierung der B-Lymphozyten, die mit einer örtlichen Sonderung der verschiedenen Entwicklungsstadien einhergeht. Diese Sekundärknötchen besitzen ein weniger dichtes Keimzentrum, das von einer Rinde aus dicht gelagerten Lymphozyten umgeben ist. Nach der Geburt sind fast alle Lymphfollikel als Primärfollikel/Knötchen ausgebildet.
Solitärfollikel (Folliculi lymphatici solitarii) sind einzelne, in der Tela Submukosa gelegene Lymphfollikel. Bei Entzündungen der Schleimhaut können sich Solitärfollikel stark vergrößern und stecknadelkopfgroß werden. Zusammengelagerte Solitärfollikelformationen bezeichnet man als Peyersche Platten. Bei den Tonsillen sind die Lymphfollikel bindegewebig von ihrer Umgebung abgegrenzt. Auch die B-Lymphozyten-Areale in den sekundären lymphatischen Organen (Rindenfollikel der Lymphknoten, Milzknötchen) sind Lymphfollikel.