Madelung-Deformität
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Madelung-Deformität (nach dem deutschen Chirurgen Otto Wilhelm Madelung) ist eine Wachstumsstörung des Unterarms, die mit einer charakteristischen Fehlstellung einhergeht.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Ätiologie
Es handelt sich um eine Dysostose, die durch einen gestörten Ablauf der enchondralen Ossifikation bedingt ist. Im Laufe des Wachstums kommt es zu einem Zurückbleiben der distalen Radius-Metaphyse. Dadurch wird die Ulna länger als der Radius.
[Bearbeiten] Klinisches Erscheinungsbild
Die Ulna ragt an der Dorsalseite des Handgelenks hervor. Dadurch kommt es zur sogenannten Bajonett-Fehlstellung der Hand. Die Bajonett-Fehlstellung kann auch aus in Fehlstellung verheilten distalen Radiusfrakturen resultieren (Differentialdiagnose).
Bei der Madelung-Deformität ist die Beweglichkeit des Handgelenkes eingeschränkt. Die Dorsalextension und die Abduktion nach ulnar werden durch knöcherne Hemmung behindert. Es bestehen in der Regel keine Schmerzen.
[Bearbeiten] Therapie
Die Therapie ist bei einer als behindernd empfundenen Bewegungseinschränkung zu erwägen und ist in der Regel operativ. Dabei kann entweder die Ulna verkürzt werden (Verkürzungsosteotomie) oder der Radius durch eine Umstellungsosteotomie verlängert werden. Ziel ist der Ausgleich der bestehenden Längendifferenz und die Verbesserung der Funktionalität.
[Bearbeiten] Siehe auch
![]() |
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen! |