Magnus Poser
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Magnus Poser (* 26. Januar 1907 in Jena, Thüringen; † 21. Juli 1944 KZ Buchenwald) deutscher Kommunist und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.
[Bearbeiten] Leben
Sohn eines Zimmermanns, nach Abschluss einer Tischlerlehre Wanderschaft durch die Schweiz, Österreich, Dänemark, Finnland und die damalige Sowjetunion. Mitglied einer sozialdemokratischen Jugendgruppe, er trat während des Jugendtages in Gotha im Oktober 1923 mit dieser Gruppe in den KDJ ein, arbeitete in den Jenaer Zeiss-Werken, seit 1928 Mitglied der KPD, 1929 - 1933 Tätigkeit im Verband proletarischer Freidenker, ab 1933 Mitglied einer illegalen Untergrundbewegung in Jena. Er wird am 26. November 1933 verhaftet und am 20. April 1934 zu 2 Jahren und 4 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Nach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus in Ichtershausen (Thüringen) war er wieder als Tischler tätig. Er formierte eine Widerstandsgruppe, die eine illegale Druckerei besaß, in Jena und nahm Kontakt zu Dr. Theodor Neubauer Anfang 1942 auf. Von da an gehörte er mit zu den führenden Mitgliedern einer in Thüringen weit verzweigten Widerstandsorganisation, die Verbindungen nach Berlin zu Franz Jacob und Anton Saefkow aufgebaut hatte. Magnus Poser wurde am 14. Juli 1944 an seiner Arbeitsstelle verhaftet und in den Weimarer Marstall, den Sitz der Gestapo, überführt. Nach unmenschlichen Folterungen versuchte er in der Nacht vom 20. zum 21. Juli 1944 zu fliehen, wurde aber im angrenzenden Park von 5 Schüssen getroffen, an deren Folgen er im Krankenrevier des KZ Buchenwald starb.
[Bearbeiten] Gedenkstätten
Mitte der 80er Jahre wurde auf dem Jenaer Nordfriedhof eine monumentale Gedenkstätte für die Opfer des antifaschistischen Widerstands angelegt. Sie diente in der DDR-Zeit unter anderem als Veranstaltungsort für politische Manifestationen von Parteifunktionären und gesellschaftlichen Organisationen an Gedenk- und Feiertagen. Vor einem etwa 3m hohen Betonblock mit der Inschrift "Ruhm und Ehre den Helden des antifaschistischen Widerstandskampfes" und dem Dreiecksemblem steht auf einem Sockel eine Portraitbüste von Magnus Poser. Die Urne Magnus Posers war ursprünglich an anderer Stelle bestattet und wurde in den umgestalteten Ehrenhain beigesetzt. Im Wohnhaus Magnus Posers, Karl-Liebknecht-Straße 55 in Jena, wurde zu seinem Gedenken 1967 eine Tafel mit der Inschrift: "Hier wohnte von 1908-1944 der antifaschistische Widerstandskämpfer Magnus Poser, der von den Faschisten am 21. Juli 1944 ermordet wurde" angebracht. In den Jahren 1977 bis 1989 befand sich in diesem Gebäude eine Gedenkstätte, die Leben und Wirken Magnus Posers ausstellte, wurde jedoch 1989 geschlossen.
[Bearbeiten] Literatur
H. Weber, A. Herbst "Deutsche Kommunisten - Biographisches Handbuch 1918 bis 1945", Dietz Berlin, 2004
Personendaten | |
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NAME | Poser, Magnus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kommunist und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime |
GEBURTSDATUM | 26. Januar 1907 |
GEBURTSORT | Jena, Thüringen |
STERBEDATUM | 21. Juli 1944 |
STERBEORT | KZ Buchenwald |