Malatya
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Malatya (einst hethitisch Melid, byzantinisch Μαλάτεια; kurdisch Meletî, armenisch Մալադիա) ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Anatolien (Türkei), einem sehr bergigen Gebiet. Die Stadt hat 467.255 Einwohner (Berechnung für 2007).
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
Die hethitische Stadt Melid kam später unter assyrische, persische, seleukidische und römische Herrschaft. In römischer Zeit war sie der Sitz der Legio XII Fulminata. 575 war sie Schauplatz der Schlacht bei Melitene, in der der byzantinische Feldherr Justinian den persischen Großkönig Chosrau I. besiegte. 1069 fiel sie erstmals an die Seldschuken, gelangte aber bald wieder unter byzantinische Kontrolle. Als 1243 die Mongolen einfielen, versuchten viele Einwohner, nach Syrien zu fliehen, wurden aber von den Mongolen gefangen genommen. Dem monophysitischen Metropoliten Dionysos gelang es, einen Frieden mit den Mongolen auszuhandeln, die Stadt wurde übergeben, ohne geplündert zu werden. 1273 litt die Stadt sehr unter arabischen Angriffen, zahlreiche Einwohner umliegender Ortschaften wurden als Sklaven verkauft. 1516 fiel Malatya an die Osmanen.
Der Name Malatya
Der Name Malatya ist hethitisch und bedeutet Honig, was wohl für die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt stand. In assyrischen Quellen heisst die Stadt Meliddu, Melide, Melid, Milid oder Milidia. Die Urartäer nannten sie Melitea. Bei Strabon hieß die Stadt Melitene. Die Araber nannten sie Malatiyye, von dem die Türken die heutige Form Malatya ableiteten. Bei den Lateinern war der Name Melatia gebräuchlich. Die Kurden nennen die Stadt Meledi.
Wirtschaft
Hauptsächlich Landwirtschaft, darunter Aprikosenanbau (ca. 90% der weltweiten Produktion, getrockneter Aprikosen), Nahrungsmittel- und Bekleidungsindustrie. In jüngster Zeit haben Malatya und andere Städte in der Umgebung Kläranlagen gebaut, sind jedoch mit der Verwertung des anfallenden Klärschlamms allein gelassen worden. Die vorgesehene Verwertung in der Landwirtschaft erweist sich schwieriger als gedacht, die Probleme mit der Akzeptanz werden aber derzeit durch Cosultants angegangen.
Bildung
Die Inönü-Universität besteht seit 1975.
Literatur
- Theodor Nöldeke: Sketches from eastern history. A. and C. Black, London and Edinburgh, 1892.
Weblinks
Koordinaten: 38° 20' 55" N, 38° 19' 10" O