Mantelaffe (Tamarin)
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Mantelaffe | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Saguinus bicolor | ||||||||||||
(Spix, 1823) |
Der Mantelaffe, auch Manteläffchen oder Zweifarb-Tamarin genannt (Saguinus bicolor) ist eine Primatenart aus der Gattung der Tamarine, die zur Familie der Krallenaffen (Callitrichidae) gezählt wird. Er darf nicht mit dem ebenfalls oft als Mantelaffe bezeichneten Stummelaffen Colobus guereza verwechselt werden. Er zählt zu den bedrohtesten amerikanischen Primaten.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Das Fell des Mantelaffen ist vom Kopf bis hinter die Arme weiß gefärbt, der übrige Körper ist braun. Der Bauch ist rötlich und die Oberseite des Schwanzes schwarz gefärbt. Auffallend ist der schwarze, unbehaarte Kopf mit den großen Ohren. Er erreicht eine Kopfrumpflänge von 20 bis 28 Zentimetern, der Schwanz ist länger als der Körper, und das Gewicht der Tiere beträgt rund 430 Gramm.
[Bearbeiten] Verbreitung und Lebensweise
Mantelaffen leben ausschließlich im Amazonasbecken in der Nähe der brasilianischen Stadt Manaus. Sie sind tagaktive Waldbewohner, die den Großteil ihres Lebens im Bäumen verbringen. Sie leben in Gruppen von drei bis zehn Tieren, die sich aus einem dominanten Weibchen, eventuell anderen Weibchen, einem oder mehreren Männchen sowie dem dazugehörigen Nachwuchs zusammensetzen. Die Nahrung dieser Tiere besteht vorwiegend aus Früchten, daneben nehmen sie auch Früchte zu sich.
[Bearbeiten] Fortpflanzung
Wie bei allen Tamarins pflanzt sich nur das dominante Weibchen der Gruppe fort und paart sich mit allen Männchen der Gruppe, ein unter Säugetieren seltenes Phänomen, das als Polyandrie bezeichnet wird. Nach einer rund 140- bis 150-tägigen Tragzeit kommen meist Zwillinge zur Welt. Die Aufzucht des Nachwuchses obliegt vorwiegend den Männchen, sie tragen die Kinder herum und bringen sie dem Weibchen lediglich zum Säugen. Jungtiere werden mit rund zwei bis drei Monaten entwöhnt und mit rund eineinhalb Jahren geschlechtsreif.
[Bearbeiten] Bedrohung
Mantelaffen haben ein sehr kleines Verbreitungsgebiet, das durch Waldrodungen immer weiter eingeschränkt wird. Gefährdend kommt hinzu, dass sie in ihrem Lebensraum immer mehr durch Rothandtamarine verdrängt werden. Die IUCN listet die Art als stark gefährdet (critically endangered).
[Bearbeiten] Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
[Bearbeiten] Weblinks
- Foto eines Mantelaffen
- The Bicolored tamarins Web Site
- Saguinus bicolor in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Rylands et al, 2003. Version vom 10. Mai 2006