Marder 2
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Der Schützenpanzer (SPz) Marder 2 war ein Prototyp und geplanter Nachfolger des Schützenpanzer Marder. Er sollte die entstandene Lücke im Bezug auf die Kampfkraft und Beweglichkeit im Gefechtsfeld zwischen dem Marder und Leopard 2 schließen.
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[Bearbeiten] Entwicklungsgeschichte
In den achtziger Jahren erkannt die Führung der Bundeswehr, dass der Marder sein Entwicklungspotenzial bald erreicht hätte. Daraufhin beschloss man nach langen Diskussionen Mitte der Achtziger die Neuausschreibung eines Nachfolgers. Gebunden an das Projekt Kampfwagen 90 ergaben sich folgende Forderungen:
- Absitzstärke: 7 Mann Minimum
- uneingeschränkte Einsatzfähigkeit mit dem Leopard 2
- Hauptwaffe für Kampfentfernungen bis 2000 m (daraus ergab sich eine Maschinenkanone mit 35 mm)
- partieller Schutz gegen 30 mm aus einer Maschinenkanone (MK)
Im Juni 1984 wurde die Ausschreibung mit den Forderungen veröffentlicht. Die Ausschreibung sah im Zeitraum 1997 bis 2001 die Beschaffung von 1000 Fahrzeugen vor. Nach mehreren Konzeptstudien wählte man 1988 den Vorschlag von Krauss-Maffei als Lösung.
Durch den Fall der Mauer im Jahre 1989 änderten sich jedoch drastisch die politischen Rahmenbedingungen. Im Kontext der neuen weltpolitischen Lage - insbesondere des Zusammenbruchs der UDSSR - wurde ein neuer Schützenpanzer als nicht mehr zeitgemäß angesehen.
In Anbetracht der ungeheuren Kosten der folgenden deutschen Wiedervereinigung verzichtete das Verteidigungsministerium auf eine Serienfertigung.
Am 17. September 1991 konnte das (bis dahin in der SPz-Entwicklung unbekannte) Unternehmen den ersten Versuchsträger VT 001 zwar noch vorstellen, aber trotz der umfangreichen Tests und Erprobungen wurde 1992 das Projekt mit dem Fazit „zu schwer, zu groß und zu teuer“ eingestellt.
Für Insider war dieses kompakt wirkende Fahrzeug ein "Raumwunder", was allerdings mit einem Gesamtgewicht von 42,3 t "bezahlt" wurde.
Der ursprüngliche Schützenpanzer Marder bleibt damit nun für viele weitere Jahre (mit zu erfolgenden Kampfwertsteigerungen) das Rückgrat der Bundeswehr für seine Panzergrenadiere.
[Bearbeiten] Funktionsbeschreibung
Der Schützenpanzer Marder 2 war bei seiner Vorstellung im Jahr 1991 der modernste Schützenpanzer der Welt. Er verfügte bereits über eine digitale Feuerleitanlage mit stabilisierten Sichtmitteln und einer stabilisierten Waffenanlage wie sie sonst nur bei schweren Kampfpanzern verfügbar ist.
Als Hauptbewaffnung wurde die von Rheinmetall entwickelte Maschinenkanone mit der Bezeichnung Rh 503 eingesetzt. Hierbei handelte es sich um eine elektrisch angetriebene 35 mm Kanone, die durch simplen Rohrwechsel ohne weitere Änderungen an der Waffe auch Munition im Kaliber 50 mm verschießen konnte. Eine Munitionssorte konnte unmittelbar vor dem Verschießen elektronisch programmiert werden, um so eine optimale Wirkung im Ziel zu erreichen.
Der Kampfraum für die Panzergrenadiere verfügte über zwei Luken, die den Kampf über die Bordwand ermöglichten. Als Einstieg wählte man anstatt einer Heckklappe wie beim Marder zwei voneinander getrennte Türen.
[Bearbeiten] Im Museum
Der Prototyp des Marder 2 steht heute in der Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz für Anschauungszwecke zur Verfügung.