Margarete Gutöhrlein
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Margarete Gutöhrlein (* 1884 in Berlin; † 15. Juni 1958) gründete Nach dem Vorbild von Robert Corti und Hermann Gmeiner 1957 in Waldenburg das erste Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Deutschland. Für ihre Idee der Betreuung verwaister und verlassene Kinder gewann sie den Tropenarzt und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer als Paten.
[Bearbeiten] Biographie
Gutöhrlein wurde als Tochter christlich-jüdischer Eltern geboren. Sie lernte Schauspiel bei Max Reinhardt am Deutschen Theater in Berlin. Eleanor und Karla, zwei ihrer drei Töchter, ergriffen auch den Beruf des Schauspielers und begannen als „Sister G.“ eine internationale Varieté-Karriere und spielen in Hollywoodfilmen mit. Ihre Mutter begleitet sie auf den Reisen nach Amerika. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete sie als examinierte Krankenschwester. Sie überlebte die nationalsozialistische Herrschaft, weil Freunde ihr halfen und sie versteckten. 1945 übernahm Margarete Gutöhrlein im Auftrag der amerikanischen Militärregierung die Leitung des Roten Kreuzes in Schwäbisch Hall. Unter anderem sorgte sie für Unterbringung und Pflege entlassener Soldaten und zahlreicher Flüchtlinge - zu denen neben Schwangeren, Kranken und Gebrechlichen auch Waisen zählten.
Ab 1956 verschrieb sie sich der Idee, im baden-württembergischen Waldenburg ein Kinderdorf zu gründen. Nach zwei Weltkriegen und dem Erleben des Nationalsozialismus sollte das Kinderdorf "ein lebendiges Beispiel dafür sein, dass Menschen in Frieden miteinander leben können". Unabhängig von der Herkunft ihrer Eltern oder ihrer Religionszugehörigkeit. Margarete Gutöhrlein erreichte, dass Albert Schweitzer einer Patenschaft zustimmte. 1957 wurde der Verein gegründet, der seinen Namen trägt.
Nach ihrem Tode führte ihr Mann Georg ab 1958 ihr Werk weiter. Später entstanden in Deutschland noch weitere Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und -Familienwerke.
[Bearbeiten] Literatur
- Elke Däuber, Doris Müller: Eine Frau, die sich was traute. Das aktive und außergewöhnliche Leben der Margarete Gutöhrlein. in: Württembergisch Franken, Jahrbuch des Vereins für Württembergisch Franken. Bd.88, 2004
Personendaten | |
---|---|
NAME | Gutöhrlein, Margarete |
KURZBESCHREIBUNG | gründete 1957 in Waldenburg das erste Albert-Schweitzer-Kinderdorf |
GEBURTSDATUM | 1884 |
STERBEDATUM | 15. Juni 1958 |