Marie-Louise von Motesiczky
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Marie-Louise von Motesiczky (* 24. Oktober 1906 in Wien, † 10. Juni 1996 in London) war eine österreichische Malerin.
Marie-Louise von Motesiczky wurde am 24. Oktober 1906 in eine vermögende Wiener Adelsfamilie geboren. Ihr Vater Edmund von Motesiczky verstarb, als sie 3 Jahre alt war. Ihr Bruder war Karl Motesiczky, ein späterer NS-Widerstandskämpfer und Opfer der Nationalsozialisten.
Als junge Frau studierte sie an der Städelschule in Frankfurt am Main bei Max Beckmann, der großen künstlerischen Einfluss auf sie ausübte und ihr Mentor und lebenslanger Freund wurde.
Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten im März 1938 floh sie mit ihrer Mutter, Baronin Henriette von Motesiczky, geborene von Lieben, zuerst in die Niederlande, wo sie im Jahr 1939 ihre erste Einzelausstellung hatte. Kurz darauf floh sie weiter über London nach Amersham, wo sie bis zum Ende des Krieges lebte. Nach Kriegsende ließ sich Marie-Louise von Motesiczky endgültig in Hampstead nieder.
In London vertiefte sie die Bekanntschaft mit Oskar Kokoschka, den sie schon aus Jugendtagen in Wien kannte und der ein Freund der Familie gewesen war. Sie wurde die Freundin des Dichters Elias Canetti und Adressatin von dessen posthum veröffentlichter Aphorismen-Sammlung Aufzeichnungen für Marie-Louise. Ihr Bildnis von Canetti hängt in der National Portrait Gallery in London.
Nach mehreren Einzelausstellungen in Europa wurde ihr 1966 in der Wiener Secession die erste große Einzelausstellung in ihrer ehemaligen Heimat gewidmet.
Marie-Louise von Motesiczky starb am 10. Juni 1996 in London.
Zum hundertsten Geburtstag wurde ihr Werk in einer großen Wanderausstellung (Tate Liverpool, Museum Giersch Frankfurt, Wien Museum, Southampton City Art Gallery) gewürdigt, und der Österreichische Rundfunk produzierte ein umfangreiches TV-Portrait. [1]
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Zitat
„Wenn man nur ein einziges gutes Bild malt, solange man lebt, war es das ganze Leben wert.“
– Marie-Louise v. Motesiczky
[Bearbeiten] Literatur
- S. Plakholm-Forsthuber, Künstlerinnen in Österreich 1897-1938, 1994
- K. Schröder, Neue Sachlichkeit, Österreich 1918-38, Ausstellungskatalog, Wien 1995.
- Stephan Reimertz, Max Beckmann, Biographie. München 2003
- Jeremy Adler & Birgit Sander (Hrsg.), Marie-Louise von Motesiczky (1906-1996), Liverpool 2006, ISBN 3-7913-3693-2.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Die Motesiczkys - Stillleben mit Cello, Jagdhund und Staffelei - TV-Dokumentation (2006)
[Bearbeiten] Links
- Literatur von und über Marie-Louise von Motesiczky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Motesiczky Charitable Trust
- Eintrag über Marie-Louise von Motesiczky im Österreich-Lexikon von aeiou
Personendaten | |
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NAME | Motesiczky, Marie-Louise von |
KURZBESCHREIBUNG | Malerin des Expressionismus |
GEBURTSDATUM | 24. Oktober 1906 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 10. Juni 1996 |
STERBEORT | London |