Maronitischer Patriarch von Antiochien und des ganzen Orients
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Der Maronitische Patriarch von Antiochien und des ganzen Orients ist das Oberhaupt der mit Rom unierten Syriakisch-maronitische Kirche. Die Kirche existiert seit 681. Er ist einer der fünf Patriarchen dieses Titels, für die anderen siehe Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien, Antiochenisch-Orthodoxe Kirche, Melkitische Griechisch-Katholische Kirche und Syrisch-katholische Kirche.
Der Sitz des Patriarchen befindet sich seit 1786, in einem ehemaligen Kloster des Antoninen-Ordens, in Bkerke, Libanon, nach der Vertreibung der Maroniten von Antiochien war der Sitz lange Zeit in Batroun und danach abwechselnd in verschiedenen maronitischen Klöstern im Libanon.
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[Bearbeiten] Kleidung
Die Patriarchen tragen, wie die maronitischen Mönche, eine Mütze (welche Escime bezeichnet wird), und darüber einen Tabieh. Der Tabieh unterscheidet sich äußerlich von denen der maronitischen Bischöfe. Als Oberbekleidung für nichtreligiöse Auftritte in der Öffentlichkeit trägt der Patriarch ein schwarz-seidenes Gewand mit purpurrotem Futter bzw. Unterbekleidung.
[Bearbeiten] Titel
Der Patriarch trägt den Titel: Seine Seligkeit der maronitische Patriarch von Antiochien und des Ganzen Ostens. Alle maronitischen Patriarchen von Antiochia tragen zu Ehren des hl. Petrus den arabisch-aramäischen Namen Boutros, griechisch Petros, französisch Pierre.
[Bearbeiten] Rom und Bkerke
Die maronitischen Patriarchen sind, meist in jüngerer Zeit, als Vertreter der maronitischen Kirche zu Kardinälen kreiert worden. Die maronitische Kirche besitzt ein eigenständiges Kirchenrecht und feiert die Messen nach dem antiochenischen Ritus teilt aber gemeinsam die Lehre der katholischen Kirche. Der Patriarch kann eigene Synoden einberufen. Zwei wichtige Synoden sind in den Jahren 1736 und 2003 einberufen worden.
[Bearbeiten] Rolle des maronitischen Patriarchen
Die maronitischen Patriarchen spielen in der libanesischen Politik eine gewichtige Rolle. Sowohl in der Zeit der ottomanischen Besetzung als auch in der heutigen Politik fällt den marontischen Patriarchen durch die politische Situation eine wichtige politische Rolle zu. Unter der ottomanischen Besetzung war er der Ansprechpartner der Ottomanen für politische Belange der Christen. Der Patriarch Elias Hoyek hat nach dem Ende der Ottomanischen Besetzung die Unabhängigkeit des Libanons betrieben. Die maronitische Identät ist eng mit der Identität des Libanons verbunden. Heute hat durch die schwierige politische Lage des Libanons, d.h., durch einen pro-syrischen Staatspräsidenten, der noch von den Syriern eingesetzt wurde und dem der Rückhalt unter den Maroniten fehlt sowie dem Fehlen einer einheitlichen politischen maronitischen Klasse, der Patriarch eine Schüsselrolle bei politischen Entscheidungen. Viele ausländische Staatsgäste, Botschafter aber auch libanesische Politiker aller Konfessionen besuchen zwecks Konsultationen den Patriarchen in seinem Amtssitz. Aufgrund der Tatsache, dass der Patriarchensitz im Libanon liegt sowie aufgrund des Faktums, dass er die maronitische Kirche repräsentiert, die Kirche im Libanon mit den meisten Gläubigen, besitzt der Patriarch einige Freiheiten und eine Unabhängigkeit, die die meisten Patriarchen, der anderen im Libanon vertretenen Kirchen, nicht haben.
[Bearbeiten] Literatur
- Harald Suermann: Die Maronitische Kirche zwischen Politik und Pastoral, Ev. Akademie, Hofgeismar, Okt. 2006
- Peter L. Münch-Heubner: Zwischen Konflikt und Koexistenz: Christentum und Islam, München, 2002--siehe dort das Kapitel: Maronitische Positionsbestimmungen in der Zweiten Libanesischen Republik
[Bearbeiten] Siehe auch
- Liste der maronitischen Patriarchen von Antiochia
- Maroniten
- Nasrallah Sfeir derzeitige Patriarch