Masalit (Volk)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Masalit (auch Massalit oder Massaleit, Eigenbezeichnung Masara, arabisch ماساليت) sind ein schwarzafrikanisches, muslimisches Volk in Darfur im Westen Sudans und in der Wadai-Region im Osten Tschads. Sie sprechen Masalit, eine nilo-saharanische Sprache. 1983 gab es etwa 250.000 Masalit.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Kultur
Die meisten Masalit sind wie die benachbarten Ethnien Subsistenzbauern, die neben dem Ackerbau auch Rinderzucht betreiben. Ihre Lebensbedingungen sind sehr einfach.
Die Masalit sind Muslime, haben sich aber diverse eigene Bräuche bewahrt. So brauen sie ein marissa genanntes Bier, das reich an Vitamin B ist und traditionell in ihrer Ernährung bedeutend ist. Da sie es nicht als „Alkohol“ ansahen, fiel es aus ihrer Sicht nicht unter die Prohibition im Islam.
Traditionell hatten die Masalit enge Kontakte zu den benachbarten Ethnien der Fur und Zaghawa, mit denen sie untereinander heirateten, wie auch mit den Baggara.[1]
[Bearbeiten] Geschichte
Von 1884 bis 1921 hatten die Masalit einen eigenen Staat, Dar Masalit. Im Darfur-Konflikt kämpfen die Masalit in Sudan, ebenso wie die Fur und Zaghawa, gegen die Marginalisierung durch die sudanesische Zentralregierung und für mehr regionale Autonomie. Dabei sind sie von Menschenrechtsverletzungen wie Massakern, Vertreibungen und Massenvergewaltigungen seitens der von der Regierung ausgerüsteten „Dschandschawid“-Milizen betroffen.
[Bearbeiten] Massalat
Die Massalat sind eine Untergruppe, welche sich von den übrigen Masalit trennte und weiter nach Westen in den Tschad hinein zog. Ihre der Masalit-Sprache verwandte Sprache Massalat ist vom Aussterben bedroht, da viele Massalat zum Tschad-Arabischen wechseln.[2]